Make Magazin 1/2016
S. 16
Bauanleitung
Aufmacherbild

Der Zwölfender

Ein Roboter, der weder Räder noch Ketten nutzt und auch nicht versucht, auf zwei Beinen zu laufen: Inspiriert von kinetischen Skulpturen des Künstlers Theo Jansen bewegt er sich durch eine einzigartige Mechanik aus zwölf Beinen. Für den Nachbau benötigt man lasergeschnittene Holzteile, Schrauben aus dem Baumarkt und einige Stunden Konzentration.

Seit gut 25 Jahren entwickelt und baut der Niederländer Theo Jansen an seinen Strandbeesten, zu deutsch Strandtieren. Der Künstler bezeichnet seine Kreationen als kinetische Kunstwerke. Sie wurden in den letzten Jahren in Museen rund um die Welt ausgestellt. Auf YouTube posted Jansen von Zeit zu Zeit neue Filme. Alle Videos sind am Ende des Artikels verlinkt.

Die Strandbeesten baut er aus PVC-Rohren, die er in den ersten zwei Jahren überwiegend mit Klebeband fixierte. Ein erster Schritt der Weiterentwicklung war die Verwendung von Kabelbindern. Dem grundsätzlichen Baumaterial, den Kunststoffrohren, blieb Jansen bis heute treu. Frühe Strandbeest-Generationen mussten geschoben oder gezogen werden. Anschließend erfolgte der Antrieb über Flügel mittels Windkraft. Seit 2006 können Exemplare Wind in Form von Druckluft in recycelten PET-Flaschen speichern und, wenn benötigt, sich damit pneumatisch antreiben.