Erster Virus für 64-Bit-Windows

Die Hersteller von Antivirensoftware haben den ersten Virus entdeckt, der sich nur auf 64-Bit-Windows-Versionen verbreiten kann: W64/Rugrat.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 399 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Daniel Bachfeld

Die Hersteller von Antivirensoftware haben den ersten Virus entdeckt, der sich nur auf 64-Bit-Plattformen verbreiten kann: W64/Rugrat. Rugrat infiziert nur sogenannte 64-Bit Portable Executables (PE), also .EXE-Dateien und andere ausführbare Dateien. Wie bei Viren üblich, hängt sich der Schädling, in dessen Code der Text "Shrug - roy g biv" enthalten ist, ans Ende einer Datei. Rugrat befällt nur Dateien im gleichen und darunter liegenden Verzeichnis. NAI will Parallelen zu der W32/Chiton-Virus-Familie entdeckt haben, deren Mitglieder seinerzeit als erste besondere Techniken zum Ausführen von Code einsetzten, wie Thread-Local-Storage-Strukturen.

Zwar hat der Virus eher noch Proof-of-Concept-Charakter, trotzdem haben die Hersteller neue Signaturen für die Scanner geplant. Der Schädling ist in Assembler für Intels IA64 geschrieben und wäre damit auf der Windows-XP-Itanium-Version läuffähig, die derzeit allerdings nur an OEM-Kunden ausgeliefert wird und fast nur auf HP-Workstations zum Einsatz kommt. Auch Windows 2003 Server Datacenter und Enterprise laufen unter dem Itanium und sind damit potenziell gefährdet. Obwohl Windows 98, NT, 2000 und 32-Bit-XP nicht direkt bedroht sind, weisen die Virenforscher darauf hin, dass Rugrat auch in 64-Bit-Emulationssoftware lauffähig sei.

Siehe dazu auch: (dab)