Windows CE: Version 2.0 vorgestellt
Auf der Embedded Systems Conference in San Jose stellte Microsoft offiziell Windows CE 2.0 vor.
Auf der Embedded Systems Conference in San Jose stellte Microsoft offiziell Windows CE 2.0 vor. Die Version 1.0 des Betriebssystems für Handheld PCs und Personal Digital Assistents (PDAs) ist noch nicht ein Jahr alt, und schon bekam das Mini-Windows etliche Erweiterungen verpaßt. Diese zielen im Kern darauf ab, möglichst viele Einsatzfelder von Embedded Systems abzudecken und die Kommunikation mit der Außenwelt zu erleichtern.
Ein typisches Embedded System besteht aus einem Microcomputer plus ROM auf einem Board, das in der Lage ist, spezielle Anwendungsprogramme nach Einschalten vollautomatisch auszuführen. Microsoft drängt damit in industrielle Anwendungen wie Prozeßüberwachung oder Telekommunikation und peilt mit CE 2.0 neben PDAs auch DVD-Geräte, Spielekonsolen und andere Heimgeräte an.
Auf der Hardware-Seite unterstĂĽtzt Windows CE jetzt auch Farbdisplays und eine ganze Reihe weiterer Prozessoren von IBMs PowerPC und x86-Chips von Advanced Micro Devices bis zu RISC-CPUs. Der modulare Aufbau soll Embedded-Systems-Entwicklern ein maĂźgeschneidertes Windows CE bieten. Die minimalen Ressourcenanforderungen liegen bei 512 KByte ROM und 256 KByte RAM.
Das Windows-kompatible 32-Bit-Betriebssystem unterstützt jetzt die wichtigsten Netzwerk-Protokolle und erleichtert damit den Zugriff auf normale Windows-Anwendungen. Die meisten Programme übersteigen jedoch die Kapazität typischer RAM-Speicher von CE-Geräten. CE 2.0 integriert jedoch eine Funktion namens Demand Paging, die nur einen begrenzten Teil des Codes je nach Bedarf lädt. Damit steht prinzipiell die ganze Palette an 32-Bit-Anwendungen für WIndows CE offen.
Microsoft hat mit dem kräftig erweiterten CE 2.0 nicht nur kleine elektronische Notizbücher im Sinn, sondern sieht auch Anwendungen im Sub-Notebook- beziehungsweise Handheld-Markt. Zuerst wird man CE 2.0 jedoch in PDAs begegnen. Nachdem es trotz wiederholter Ankündigungen CE 1.0 doch nicht als deutsche Version gab und einige Hersteller schon die US-Version auf den deutschen Markt warfen, soll jetzt tatsächlich demnächst ein deutsches CE 2.0 das Licht der Welt erblicken. Kaufen kann man das Betriebssystem ohne dazugehöriges Gerät übrigens nicht -- Microsoft beliefert nur OEMs und Entwickler. (jr)