Einigung auf Sozialplan beim österreichischen Mobilfunkanbieter One

Der Mobilfunk-Netzbetreiber und dessen Betriebsrat haben sich auf einen Sozialplan für den angekündigten Abbau von 225 Vollzeitstellen geeinigt.

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Der österreichische Mobilfunk-Netzbetreiber One und dessen Betriebsrat haben sich auf einen Sozialplan für den angekündigten Abbau von 225 Vollzeitstellen geeinigt. Von der Betriebsvereinbarung profitieren 170 Beschäftige. Weitere 85 Kollegen werden im Rahmen eines IT-Oursourcing-Projektes abgegeben, gehen in nächster Zeit in Karenz (Mutterschutz), haben oder wurden bereits gekündigt. Das Callcenter und die Shops sind von den Streichungen nicht betroffen.

Im Laufe des Vormittages wurden die Mitarbeiter in Einzelgesprächen mit ihren jeweiligen Vorgesetzten über die vereinbarten Maßnahmen informiert. "Die betroffenen Mitarbeiter hätten im Durchschnitt Anspruch auf zwei Monatsgehälter. Durch den Sozialplan verdoppelt One diesen Betrag, ein zusätzlicher Härtefonds bringt insgesamt eine Verdreifachung", sagte One-Chef Jørgen Bang Jensen gegenüber heise online. "Allerdings wird der Sozialplan nach verschiedenen Kriterien unterschiedlich verteilt. Dazu zählen beispielsweise Dienstalter und Position im Unternehmen, das Geschlecht und eine Teilnahme am Aktienprogramm. Wer geringere Chancen am Arbeitsmarkt hat, erhält mehr." Der Härtefonds, der aus dem Gehaltsverzicht aller Manager für ein bis zwei Monate gespeist ist, soll etwa Alleinerziehern, Mitarbeitern mit vielen Kindern oder mit behinderten Familienangehörigen zu Gute kommen. Inklusive der Abfertigungen werden rund 3,5 Millionen Euro ausgegeben.

Zum Jahresende sollen bei One inklusive der WLAN-Tochter eWave dann 870 Vollzeitstellen bestehen. "Es werden nicht nur Indianer, sondern auch Häuptlinge gehen", betonte Bang Jensen, "Wir haben das One insgesamt umstrukturiert. Es wird weniger Eigenentwicklungen und Projekte geben, und auch das Management wurde um eine Ebene reduziert." Der Personalabbau würde ab 2005 um die 10 Millionen Euro jährlich sparen. One steht mehrheitlich im Eigentum der deutschen E.ON und ist mit etwa 1,48 Millionen Kunden der drittgrößte Mobilfunk-Netzbetreiber in Österreich. 2003 wurde erstmals ein Reingewinn von 8,4 Millionen Euro erwirtschaftet, doch ist das Kundenwachstum inzwischen zum Stillstand gekommen. Die Penetrationsrate des Landes liegt über 90 Prozent, mehr als die Hälfte aller Telefonate werden über Mobiltelefone abgewickelt. Der Preiskampf wird auch Konkurrenten Personalkürzungen abverlangen. (Daniel AJ Sokolov) / (anw)