WOS3: Telepolis-Bücher unter Creative-Commons-Lizenz als freier Download

Zum Deutschland-Start von Creative Commons werden die Bücher "Freie Netze -- Geschichte, Politik und Kultur offener WLAN-Netze" und "Mix, Burn & R.I.P. -- Das Ende der Musikindustrie" unter die freie Lizenz gestellt.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Heise Zeitschriften Verlag stellt die beiden Bücher mit den Titeln "Freie Netze -- Geschichte, Politik und Kultur offener WLAN-Netze" und "Mix, Burn & R.I.P. -- Das Ende der Musikindustrie" aus der Telepolis-Buchreihe zum Start der freien Lizenz von Creative Commons in Deutschland auf der Tagung Wizards of OS (WOS) im Netz kostenlos zur Verfügung. Unter den Bedingungen einer Creative-Commons-Urheberrechtslizenz können die Bücher, die in Form von PDF-Dateien angeboten werden, kostenlos heruntergeladen, kopiert, veröffentlicht und weitergegeben werden -- wenn die Urheber genannt werden, keine kommerzielle Nutzung damit verbunden ist und das Werk nicht verändert wird. Als Lizenzklauseln sind dies "Namensnennung", "Nicht-kommerziell", "Weitergabe unter gleichen Bedingungen".

Creative Commons ist eine nichtkommerzielle Organisation zur Förderung einer Public-Domain-freundlichen Lizenzierungspolitik. Gegründet wurde die Organisation im Jahr 2002 von Professoren und Mitarbeitern amerikanischer Universitäten nach einer Initiative des Jura-Professors Lawrence Lessig, einem der Vordenker eines neuen Umgangs mit geistigen Eigentum. Creative Commons will Schöpfern von geistigem Eigentum wie Musikern, Autoren, Fotografen oder Filmemachern die Möglichkeit bieten, sich für ihre Werke eigene Nutzungslizenzen zusammenzustellen. Dadurch sollen Kreative ermutigt werden, der Allgemeinheit so viele Nutzungsrechte wie möglich zur Verfügung zu stellen. Die dem deutschen Recht angepasste Creative-Commons-Lizenz wird am Samstagabend auf der WOS offiziell vorgestellt.

Die Initiative zur Lizenzierung der beiden Telepolis-Bücher ging von den Autoren der Werke aus und wurde von Telepolis und vom Heise Zeitschriften Verlag aufgegriffen. Michael Barabas, Geschäftsführer des dpunkt-Verlags, in dem die Telepolis-Bücher erscheinen, sieht in der Creative-Commons-Lizenz ein interessantes Experiment: "Wir freuen uns, damit eine Initiative analog der erfolgreichen Open-Source-Bewegung zu unterstützen, die einen Weg aufzeigt, wie die unterschiedlichen Interessen der Rechteinhaber geschützt werden können." Florian Rötzer, Chefredakteur von Telepolis und Herausgeber der Buchreihe, begrüßt die Initiative: "Zu strenge Urheberrechtsgesetze gefährden die Wissensgesellschaft und die Grundlagen der Kreativität." Janko Röttgers, Autor des Buchs "Mix, Burn & R.I.P", meint: "Uns geht es bei diesem Schritt auch um ein politisches Signal. In Zeiten von Hausdurchsuchungen gegen Tauschbörsen-Nutzer möchten wir zeigen, dass Urheber auch anders mit ihrem Publikum umgehen können." Und Armin Medosch als Autor des Buchs "Freie Netze" ergänzt: "Ich bin sehr froh, dass der Verlag uns diesen Schritt ermöglicht, denn für mich ist es eine logische Entwicklung. Schon allein von den Themen her, mit denen ich mich beschäftige."

Die beiden Bücher gibt es zum freien Download bei Telepolis:

Zur Wizards of OS siehe auch: (jk)