Von Kosten und Nutzen bei Windows- und Linux-Servern

Eine von Microsoft finanzierte Studie kommt zu dem Schluss, dass sich die Kosten für Windows- und Linux-Server nicht wesentlich unterscheiden. Daher müssten sich Unternehmen bei ihrer Investitionsentscheidung an den Zusatzwerten orientieren.

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Von
  • Detlef Borchers

Im Rahmen von Microsofts Aktion Get the facts, einer Gegenüberstellung von Windows und Linux, gibt es neue Dokumente. Die beauftragte Beraterfirma Bearingpoint hat eine Studie erstellt, die sich ausschließlich mit den Lizenz- und Supportkosten bei Servern beschäftigt. Die Studie namens "Server Operating System Licensing & Support Cost Comparision" vergleicht allein die Kosten von Windows Server 2003, Red Hat Enterprise Linux 3 und Novell/Suse Linux 8 über einen Zeitraum von fünf Jahren.

Die Berater kommen zu dem Schluss, dass sich die Kosten für die Server nicht wesentlich unterscheiden. Daher müssten sich Unternehmen bei ihrer Investitionsentscheidung an den Zusatzwerten orientieren, so das Fazit der Analysten von Bearingpoint. Zu diesen zusätzlichen Werten zählt die Studie den technischen Support, Produktivitätsvorteile einzelner Angebote und die Installationskosten. Im Hauptteil der Studie werden die Vorteile bei den Add-Ons auf der Seite von Microsoft gesehen. So werden die Windows Server Management Services von Microsoft als freie Zugabe für den Windows Server 2003 beschrieben, während Red Carpet Enterprise bei Novell/Suse und das Network Management Module von Red Hat als Software gerechnet werden, für die eine von den Analysten geschätzte jährliche Lizenzgebühr zu entrichten ist.

Die Studie von Bearingpoint untersucht zwei verschiedene Anwendungsszenarien, die typische amerikanische Firmen und den typischen Investitionszyklus von fünf Jahren abbilden sollen. Beim Enterprise Business wurde eine Installation mit 522 Servern und 5.742 Clients durchgerechnet, beim Medium Business eine Installation mit 29 Servern und 232 Client-PCs -- die Clients sind angegeben, weil Microsofts Client Access Licenses fakturiert werden mussten, die bei Red Hat und Novell/Suse keine Rolle spielen. Sowohl beim Enterprise Business wie beim Medium Business wurde der Anteil der unternehmenskritischen Server mit benötigtem 24/7-Support auf 10 % festgelegt und die entsprechenden erweiterten Server-Lizenzen (Extended beziehungsweise Premium oder Enterprise) berechnet. Da die Support-Angebote von Microsoft, Red Hat und Novell/Suse sehr unterschiedlich berechnet werden, versuchten die Analysten ein vergleichbares Modell zu mitteln und errechneten etwa bei Red Hat einen durchschnittlichen Preis für einen begrenzten Support. Mit dem von Red Hat angebotenen telefonischen 24/7-Support für alle Server hätte sich Red Hat mit einer astronomisch hohen Support-Gebühr aus dem Vergleich katapultiert, meinen die Autoren der Studie.

Während bei Red Hat und Novell mit jährlichen Lizenzkosten gerechnet wurde, wurden diese Kosten bei Microsoft nur in den ersten drei Jahren voll durchgerechnet, weil danach das kostengünstigere Software Assurance Program greift. Gegen diese Art der Verbilligung haben Vertreter von Red Hat wie Novell/Suse bereits Protest eingelegt. (Detlef Borchers) / (jk)