Ein bisschen Datenschutz für Google Analytics [Update]

Google veröffentlicht ein Browser-Plug-in für Internet Explorer, Firefox und Chrome, das die Weitergabe von Daten an seinen Analyse-Dienst verhindert; Webmaster können außerdem die Anonymisierung der IP-Adressen aktivieren.

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Von
  • Herbert Braun

Die vor zwei Monaten angekündigte Browser-Plug-in Erweiterung für den Opt-out aus Google Analytics ist fertig. Herunterladen lässt es sich auch über Googles Datenschutz-Center. Die Erweiterung [Update:] soll verhindern, dass der Browser den Analytics-Code ausführt; Google erhalte keinerlei Daten beim Aufruf der Seite, versprach Amy Chang, Leiterin des Produkt-Managements für Google Analytics. Allerdings erfährt Google allein durch den Skript-Download trotzdem von jedem Aufruf der betreffenden Seiten, sodass herkömmliche Werbe- und Skriptblocker die Privatsphäre zuverlässiger schützen.

Erhältlich ist die Erweiterung nur für Internet Explorer 7 und 8, Firefox 3.x sowie für Chrome. Opera-Nutzer werden traditionell von Google ignoriert, auch Safari-Anwender schauen in die Röhre. [Update:] Bei Firefox und Chrome handelt es sich um einfache Erweiterungen, beim Internet Explorer um eine separate Anwendung. Die Funktionsweise ist in allen drei Fällen denkbar einfach; Einstellmöglichkeiten oder eine Schaltfläche gibt es nicht.

Gleichzeitig versucht Google, mit einer weiteren Neuerung das Misstrauen der Nutzer gegenüber Analytics zu zerstreuen: Webmaster können bei der Implementierung künftig "IP-Masking" aktivieren. Dabei verspricht Google, vor jeder weiteren Verarbeitung der anfragenden IP-Adresse die letzten 8 Bit zu löschen. Damit ist weiterhin eine grobe Lokalisierung möglich, die für die Zwecke von Analytics genügt, aber keine Identifizierung des Benutzers. Ähnlich verfährt beispielsweise auch der Analytics-Konkurrent eTracker; schade nur, dass dies nicht das Default-Verhalten ist.

Google Analytics ist ein leistungsfähiges Werkzeug, das Webmaster kostenlos auf ihren Seiten einbinden können, um die Zugriffe zu analysieren. Analytics identifiziert dabei Ein- und Ausstiegspunkte, erstellt Statistiken und verzeichnet die Anfragen auf einer Landkarte. Dabei gibt der Webmaster jedoch sehr viele Informationen an Google weiter; unter Datenschützern ist umstritten, ob man Analytics in Deutschland überhaupt einsetzen darf, ohne die Benutzer zuvor um Erlaubnis zu fragen. Nichtsdestotrotz wird es auch hierzulande häufig verwendet. (heb)