Vodafone wehrt sich gegen Attac-Proteste

Der Mobilfunkbetreiber geht laut einer Mitteilung der Globalisierungskritiker mit Hilfe von Polizei und Anwälten gegen eine Verwechslungsgefahr von "Vodafone" mit "Vodaklau" vor.

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Der Mobilfunkbetreiber Vodafone wehrt sich nun anscheinend gegen eine Kampagne der Globalisierungskritiker von Attac. Als am Wochenende in Göttingen Mitglieder der lokalen Attac-Gruppe vor einer Vodafone-Filiale Flugblätter verteilen wollten, seien gegen sie von der Polizei zwei Platzverweise verhängt worden, teilt Attac mit. In München seien Protest-Postkarten, Flugblätter und anderes Informationsmaterial gegen Vodafone von der Polizei beschlagnahmt worden.

Die Protestaktionen richten sich gegen den Versuch des Unternehmens, nach der Mannesmann-Übernahme Buchverluste von 50 Milliarden Euro abzuschreiben und damit rund 20 Milliarden Euro Steuern zu sparen. Dazu hat es am 5. Juli in Düsseldorf eine Auftaktveranstaltung für eine bundesweite Kampagne gegeben. Bei einem operativen Gewinn von 2,6 Milliarden Euro keine Steuern zahlen zu wollen sei "unmoralisch", findet Attac.

Ein Vodafone-Rechtsanwalt soll sich inzwischen beim Attac-Webmaster gemeldet haben. Das äußere Erscheinungsbild und der Name der Kampagne berge die ernsthafte Gefahr einer Verwechslung mit Vodafone-Werbung. Attac solle sein Kampagnenmaterial entsprechend ändern. "Getroffene Hunde bellen", so Lars Niggemeyer von der Attac-AG Steuern. "Vodafone zeigt durch den Rückgriff auf die Hilfe von Polizei und Anwälten, dass ihnen der Imageverlust durch ihre Milliardenabschreibung anfängt weh zu tun. Allein schon die von Vodafone befürchtete Verwechslungsgefahr von 'Vodafone' mit 'Vodaklau' spricht Bände." (anw)