Facebook erlaubt Nutzern mehr Kontrolle über Privatsphäre

Das wegen seiner laxen Einstellung zum Thema Datenschutz oft kritisierte soziale Netzwerk erleichtert seinen Nutzern den Schutz privater Informationen und schränkt die Rechte von Anwendungen und Facebook-Seiten ein.

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Von
  • Herbert Braun

Nachdem die Kritik an Facebooks Umgang mit der Privatsphäre seiner Benutzer zuletzt immer lauter geworden war, will das 400 Millionen Mitglieder starke soziale Netzwerk die Wogen mit einer Renovierung seiner Datenschutz-Einstellungen glätten. Mark Zuckerberg, der Gründer und Chef des Unternehmens, stellte am Mittwochabend wie angekündigt die mit Verbraucherschützern und Bürgerrechtlern abgestimmten Neuerungen auf einer Pressekonferenz und im Firmenblog vor. Dabei wies er den häufig zu hörenden Vorwurf zurück, Facebook diene sich mit laxen Privatsphäreeinstellungen den Werbetreibenden an. Vielmehr gehe es ihm darum, dass sich die Nutzer auf der Plattform wohlfühlten.

Alle Einstellungen zum Schutz der Privatsphäre können über eine Seite erreicht werden.

(Bild: Facebook)

Die Voreinstellungen zum Datenschutz sollten überdies ein Gleichgewicht herstellen zwischen dem Schutz der Privatsphäre und der Möglichkeit, gefunden zu werden. Künftig werden sich die Einstellungen in Form einer Art von Gitter präsentieren statt auf mehrere Seiten verteilt. Weniger erfahrene Nutzer können so einfacher den Überblick behalten, detailliertere Optionen sind aber weiterhin möglich. Die Einstellungen gelten für alle veröffentlichten Inhalte und für alle künftigen Facebook-Produkte. Um die Nutzer nicht weiter zu verwirren, sollen sich die Privatsphäre-Einstellungen nicht mehr so oft wie zuletzt ändern; der einfachen Benutzbarkeit wird die gleiche Priorität eingeräumt wie der Granularität, die bisher das Ziel Facebooks war.

Endlich ist Facebook auch das Problem angegangen, dass Anwendungen nach einer kurzen Rückfrage bei der Installation Zugriff auf das komplette Profil des Nutzers haben. Künftig müssen Anwendungen angeben, auf welche persönlichen Daten sie zugreifen wollen, und sich dies erlauben lassen. Ähnlich verhält es sich mit Facebook-Seiten, die der Nutzer durch Klick auf "Gefällt mir" seinem Profil hinzufügt. So kann er künftig verhindern, dass diese Verbindung öffentlich bekannt wird. Die Nutzer können auch generell verbieten, dass Webseiten und Anwendungen auf irgendwelche ihrer Daten zugreifen, sogar einschließlich der öffentlich verfügbaren. Auf der öffentlich sichtbaren Seite eines Benutzers bleiben außer Name und Profilbild kaum noch Informationen übrig. (heb)