Erneut Entlassungen bei Colt Telecom in Frankfurt
Der Telecom-Anbieter entlässt in London und Frankfurt, um seine Aktivitäten in Indien aufzubauen.
Der europäische Telecom-Anbieter Colt Telecom hat seinen Umsatz weiter gesteigert und erstmals in zwei auf einander folgenden Quartalen einen positiven Free-Cashflow erzielt. Auch der Umsatz der deutschen Tochtergesellschaft stieg im zweiten Quartal deutlich. Dennoch wird der Konzern rund 300 Arbeitsplätze aus Deutschland nach Indien verlagern, wie Firmensprecherin Sabine Grözinger gegenüber heise online bestätigte. "Das ist Teil der Gesamtstrategie des Konzerns", sagte Grözinger.
Durch das Outsourcing, von dem auch Stellen in der Londoner Zentrale des Unternehmens betroffen sein werden, wolle Colt Telecom Kosten senken und in Indien neue Produkte entwickeln. Der Stellenabbau in Deutschland vollziehe sich schrittweise, in diesem Jahr fallen 100 Jobs weg, im kommenden Jahr die restlichen 200, erklärte Grözinger. "Die Auslagerung betrifft den Backoffice-Bereich; also keine Mitarbeiter, die Kundenkontakt haben", sagte sie weiter.
Die deutsche Colt Telecom GmbH steigerte im zweiten Quartal 2004 den Umsatz um 14,3 Prozent auf 171,8 Millionen Euro und war damit mit einem Umsatzanteil von 38 Prozent die wichtigste Landesgesellschaft der gesamten Gruppe. Die Zahl der direkt angeschlossenen Geschäftskunden legte im gleichen Zeitraum um knapp 21 Prozent auf 6290 zu, die Gesamtzahl der Kunden erhöhte sich nach Firmenangaben um 27 Prozent auf nunmehr 17.577, darunter viele Preselection-Kunden.
Heute arbeiten gut 1100 Mitarbeiter bei der deutschen Colt Telecom; in neuen Geschäftsbereichen sollen perspektivisch einige neue Stellen geschaffen werden. Diese seien heute aber noch nicht zu beziffern. Vor zwei Jahren hatte es im Unternehmen schon einmal eine Entlassungswelle gegeben. Europaweit sollten damals 500 Stellen gestrichen werden. (tol)