Weißes OLED gegen Farbstiche

Das unterschiedliche Verhalten von Rot, Grün und Blau wirft in organischen Displays Problem auf. LG setzt deshalb auf ein Weiß emittierendes OLED und bringt die Farbe erst mit Farbfiltern ins Display.

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Das unterschiedliche Verhalten von Rot, Grün und Blau wirft bei den organischen Displays viele Probleme auf. So leuchtet beispielsweise Grün heller als Rot, altert aber nicht so schnell, während Blau vergleichsweise schnell die Puste ausgeht. Weil die Alterungsprozesse sofort einsetzen, muss die Helligkeit der drei Grundfarben fortlaufend untersucht werden, um etwaigen Helligkeits- und Farbverlusten schnell entgegenwirken zu können. Ohne Gegensteuerung entstehen Farbverschiebungen in der Anzeige, das Bild wird dann beispielsweise grünstichig.

In LGs WOLED-Schirm mit Monitor-tauglicher 15"-Diagonale können keine Farbverschiebungen aufgrund unterschiedlicher RGB-Alterung auftreten.

Bei seinem auf der DisplayWeek vorgestellten organischen Display umgeht LG solche Sorgen und setzt stattdessen auf ein Weißlicht emittierendes (W)OLED, das erst durch Farbfilter an jedem Pixel bunte Bilder anzeigt. Das WOLED hat 38 cm in der Diagonalen, es zeigt 1366 × 768 Pixel und wird mit 120 Hz angesteuert. Die einzelnen Bildpunkte werden mit jedem Refresh leicht gegeneinander verschoben – sogenanntes moving pixel –, um eine einseitige Belastung der Pixel zu vermeiden.

Als Kenndaten des organischen Displays nennt der koreanische Hersteller 16,7 Millionen Farben und eine maximale Schirmleuchtdichte von 200 cd/m2. Dank der einfarbig leuchtenden Polymerschicht ist die Alterung des kompletten OLEDs über der Schrimfläche identisch und eine Kontrolle der einzelnen Grundfarben damit überflüssig. (uk)