Top500 der Supercomputer: China legt kräftig zu

Dank eines Petaflops-Rechners, beschleunigt durch 4640 Nvidia-Tesla-Karten C2050, ist China nun bezüglich Rechenpower die neue Nummer zwei hinter den USA und verdrängt Deutschland auf Platz 3. Spitzenreiter unter den Supercomputern bleibt der Cray XT5 Jaguar des Oak Ridge National Laboratory.

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Von
  • Andreas Stiller

Dank Chinas erstem Petaflops-Supercomputer "Nebulae" mit 1,27 PFlops Linpack-Leistung liegt nun China in punkto Supercomputer-Rechenleistung auf Platz zwei hinter den USA und verdrängt Deutschland auf den dritten Platz. Auf der heute zu Beginn der Internationalen Supercomputerkonferenz ISC10 in Hamburg präsentierten 35. Top500-Liste erreichte das chinesische Dawning TC3600 Blade System des National Supercomputing Centre in Shenzhen (NSCS) den zweiten Platz hinter dem Spitzenreiter Cray XT5 Jaguar des Oak Ridge National Laboratory.

Der Jaguar liegt wie vor einem halben Jahr mit 224.162 Opteron-Kernen und 1,76 Petaflops Linpack-Leistung in Front. Gut die Hälfte der Rechenleistung des zweitplatzierten chinesischen Systems erbringen 4640 Nvidia-Tesla-Karten C2050 mit der neuen Fermi-Architektur. Die andere Hälfte erledigen 55.680 Kerne des Intel-Xeon- Sechskernprozessors Westmere. Hinter Nebulae folgt nun auf Platz drei der erste Petaflops-Rechner überhaupt, das Roadrunner-System des Los Alamos National Laboratory mit PowerXcell-Prozessoren und 1,04 PFlops Rechenleistung.

Europas schnellstes System ist auf Platz 5 der Rechner JuGene des Forschungszentrums Jülich, der seine Rechenleistung von 826 TFlops dem europäischen Gemeinschaftsprojekt PRACE zur Verfügung stellt.

Bei den Herstellern hat IBM in Bezug auf die Zahl der platzierten Systeme wieder Hewlett-Packard überholt: HPs installierte Basis ging verglichen mit der letzten Liste vom November 2009 von 210 auf 185 zurück, wogegen IBM von 186 auf 198 Systeme zulegen konnte Die verbleibenden zehn Prozent hinter den beiden machen weitgehend Cray, SGI und Dell unter sich aus.

Bei den Prozessoren konnten sowohl Intel wie AMD etwas zulegen und zwar auf Kosten von IBM Power. Mit Intel-Prozessoren sind jetzt 408 Systeme (zuvor 402) der Top500-Liste bestückt. AMD-Opteron steckt in 47 (zuvor 42) und Power in 42 (zuvor 52).

Die Gesamtleistung aller Systeme der Top500 hat diesmal nur um 16 Prozent gegenüber der letzten Liste auf 32,4 PFlops zugelegt – das ist die geringste Steigerung seit Bestehen dieser Liste, die vor 17 Jahren erstmals veröffentlicht wurde. Dieser Rückgang ist vermutlich der allgemeinen Wirtschaftskrise geschuldet.

Top10 der Top500 der Supercomputer
Platz (im Nov.09) Rechner (Hersteller) Betreiber Land Prozessoren (Cores) Rmax (TFlops)
1 (1) Jaguar (Cray XT5) Oak Ridge National Lab USA 224.162 6C-Opteron, 2,6 GHz 1759
2 (-) Nebulae (Dawning) Dawning TC3600 Blade China 55.680 6C-Xeon 5650 2,66 GHz + 64.960 Nvidia Tesla C2050 (1,15 GHz) 1271
3 (2) Roadrunner (IBM) DOE/NNSA/LANL USA 122.440 (SPE:3,2 GHz +PPC:3,2 GHz+DC-Opteron:1,8GHz) 1042
4 (3) Kraken (Cray XT5) NICS/Univ. of Tennessee USA 98.928 6C-Opterons 2,6 GHz 831,7
5 (4) JuGene (IBM BlueGene/P) Forschungszentrum Jülich Deutschland 294.912 PowerPC 450, 850 MHz 825,5
6(6) Pleiaden (SGI-Altix) NASA USA 81.921 QC-Xeon 3 GHz/ 6C Westmere EP 2,93 GHz 772,7
7 (5) Tianhe-1 (NUDT/Tyan) National SuperComputer Center Tianjin China 20.480 Xeon E5540/5350 +51.200 ATI Radeon 4870X2 563,1
8 (7) eServer BlueGene (IBM) DOE/NNSA/LLNL USA 212.992 PowerPC 440, 700 MHz 478,2
9 (8) Blue Gene/P (IBM) Argonne National Laboratory USA 163.840 PowerPC 450, 850 MHz 450,3
10 (10) RedSky (Sun) Sandia National Lab USA 42.440 6C-Xeon 2,93 GHz 433,5

(as)