Fusion von Orange Schweiz und Sunrise abgeblasen

Nach dem Verbot der Fusion durch die Schweizer Wettbewerbshüter legen die beiden Konzernmütter France Telecom und TDC ihre Pläne zu den Akten. Der Einspruch gegen das Verbot wurde zurückgezogen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 32 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Tom Sperlich

Die geplante Fusion der beiden Schweizer Telekommunikationsunternehmen Sunrise und Orange ("Orange Switzerland") ist endgültig vom Tisch. Nachdem die Eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) die beabsichtigte Fusion im April untersagt hatte, wurde nun der dagegen beim Bundesverwaltungsgericht eingereichte Einspruch ebenfalls zurückgezogen. Das teilten die Mutterhäuser von Orange und Sunrise, France Telecom und die dänische TDC, am Donnerstagabend mit.

Nach eingehenden Analysen der verbliebenen Optionen habe man sich entscheiden, den Fusionsvertrag von Orange und Sunrise zu annulieren, erklärten die beiden Konzernmütter. Auch eine Zusammenlegung der Mobilfunknetze von Sunrise und Orange, um Kosten zu sparen, sei keine wirkliche Option, sagte TDC-CEO Henrik Poulsen. Sunrise solle nun weiter ausgebaut werden.

Auch France Telecom bedauerte das Ende des geplanten Zusammenschlusses mit Sunrise. Der Schweizer Markt verliere eine große Chance, sich neu zu definieren und den Konsumenten einen echten und wirksamen Wettbewerb zu bieten, befand Olaf Swantee, der bei France Telecom für das weltweite Mobilfunkgeschäft zuständig ist.

Die Wettbewerbshüter der Weko hatten das Fusionsverbot mit einer "kollektiv marktbeherrschenden Stellung" begründet, die das fusionierte Unternehmen zusammen mit dem Schweizer Marktführer Swisscom eingenommen hätte. Zudem wäre mit Sunrise der im Markt aktivste Netzbetreiber ausgeschieden, hatte die Weko erklärt. (vbr)