Die Schwachstelle vor der Tastatur

Die größte Schwäche im Sicherheitssystem PC sitzt immer noch vor der Tastatur: Jeder dritte Deutsche gibt seine privaten Passwörter für PC, Internet und Co. an andere weiter. Ostdeutsche sind dabei etwas misstrauischer als Westdeutsche.

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Laut einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts gehen die Deutschen recht großzügig mit ihren Sicherheitscodes um. Demnach geben 37 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren ihre privaten Passwörter an andere weiter, am Arbeitsplatz vertraut ebenfalls jeder Dritte seine beruflichen Passwörter anderen Personen an.

Wie die Studie im Auftrag des Bitkom ergab, sind Ostdeutsche etwas misstrauischer als Westdeutsche: Nur jeder zehnte Ostdeutsche gibt seine beruflichen Passwörter an Kollegen und jeder zwölfte an den Chef weiter, drei Viertel behalten ihre Passwörter komplett für sich. Unter den Westdeutschen vertrauten immerhin 19 Prozent beziehungsweise knapp 13 Prozent ihren Kollegen respektive ihrem Vorgesetzten, nur 60 Prozent schweigen sich komplett aus.

Hintergrund der freizügigen Weitergabe ist laut Bitkom die Angst, Passwörter zu vergessen. Das sei "ähnlich wie den Haustürschlüssel, den man sicherheitshalber in der Nachbarschaft hinterlegt", erklärt Prof. Dieter Kempf. Das Präsidiumsmitglied des Branchenverbands rät stattdessen zu anderen Mechanismen, etwa Passwortsafes, mit denen die Zugangsdaten auf einem verschlüsselten Bereich der Festplatte gespeichert oder durch externe Speichermedien wie USB-Sticks oder Smartcards mit dem Rechner verbunden werden. (uk)