Internet Explorer als Big Brother, die zweite

Ist der neue Internet Explorer eine Gefahr für Daten und Persönlichkeitsrechte?

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Ist der neue Internet Explorer eine Gefahr für Daten und Persönlichkeitsrechte? Viele Anwender und Experten sind offenbar stark verunsichert. Arne Brand, Pressesprecher des virtuellen Ortsvereins der SPD, spricht in einer Pressemitteilung von einem eklatanten Verstoß gegen die Persönlichkeitsrechte des Benutzers. So behauptet der SPD-Internet-Experte, daß es "mit der Version 4.0 dieses Programms nicht nur möglich [ist], jede Bewegung des Nutzers im Internet mitzuverfolgen, sondern auch unbemerkter Zugriff auf Dateien wird durch den Explorer ermöglicht".

Allerdings sind beide Aussagen in dieser allgemeinen Form nicht richtig. So ist der Bug, ĂĽber den sich Daten auslesen lassen, mittlerweile behoben. Jeder kann sich vom Microsoft-Server einen Fix herunterladen.

Andererseits erlaubt es das Channel Definition Format des IE 4.0 tatsächlich jedem Channel Provider, Logs über das Surfverhalten eines Browser-Benutzers zu führen. Allerdings kann er nur solche Sites beobachten, die zu seinem Channel gehören. Außerdem läßt sich die Logging-Funktion vom Anwender des Internet Explorer abstellen. Hierzu muß er unter den Internet-Optionen im Karteireiter "Erweitert" das Kästchen "Zählen der übertragenen Seiten" deaktivieren.

In Bezug auf die Logs sieht auch ein Channel Partner von Microsoft Erklärungsbedarf: Spiegel Online erläutert in einer langen Stellungnahme sehr ausführlich die Eigenschaften verschiedener Logging-Mechanismen im Netz. Die Leser sollen sich informiert für oder gegen die Datenerhebung entscheiden können. Spiegel Online hat keine Bedenken gegen die Benutzung der Channel Logs und plant weiterhin, diese einzusetzen. Die Hamburger erhoffen sich von dieser Technik, ihren Werbekunden genauere Auskünfte über Zugriffszahlen geben zu können. (jo)