Software-defined Storage: Ceph 19.2 "Squid" im Test
Mit der Version 19.2 ist Ceph Squid nun fĂĽr den produktiven Betrieb freigegeben. Neuerungen gibt es beim Objektspeicher RADOS, bei den Frontends und den Tools.
- Martin Gerhard Loschwitz
Ceph gilt als der Alleskönner unter den Software-defined Storages (SDS). Insbesondere seit der Übernahme des Herstellers Inktank durch Red Hat ist Ceph auch deutlich reifer geworden. Das Entwicklerteam warf zunächst alle verfügbaren Ressourcen auf das RADOS Block Device. Später stieg S3 in der Gunst der Entwickler, und schließlich stellte man auch CephFS grundlegend fertig.
Seither hat sich die Geschwindigkeit der Entwicklung merklich verlangsamt. Nicht zuletzt, weil viele elementare Baustellen der frühen Ceph-Phase längst abgearbeitet sind: Weil die Btrfs-Entwickler nicht vorwärtskamen, entwickelte man etwa ein eigenes On-Disk-Format für die Object Storage Daemons (OSDs), also die Datenspeicher in einer Ceph-Umgebung, das heute deutlich flotter zu Werke geht als sein Vorgänger auf XFS-Basis. Das neue Kommunikationsprotokoll für Cluster-Monitor-Daemons (MONs) in der Version 2 war ein weiterer Meilenstein im Bestreben der Entwickler, alte Zöpfe abzuschneiden und Ceph ein tragfähiges Fundament für die Zukunft zu geben. Mittlerweile sind deshalb die Änderungen zwischen zwei stabilen Ceph-Versionen subtiler und weniger einschneidend.
- Gut ein Jahr nach der letzten stabilen Ceph-Version 18.2 alias Reef haben die Ceph-Entwickler im Herbst die Version 19.2 alias Squid fĂĽr den produktiven Einsatz freigegeben.
- Verbesserungen gibt es in allen Komponenten, diese beschränken sich jedoch auf Details, etwa beim RADOS Block Device oder beim verteilten Dateisystem CephFS.
- Von den Neuerungen profitieren vor allem angeflanschte Komponenten wie das NVMe-oF-Target, das in Zukunft sicher das iSCSI-Gateway ersetzen wird und sich jetzt besser nutzen lässt.
- Erstmals ist in Ceph 19.2 der Nachfolger der bisherigen OSD-Komponente namens Crimson als Preview vertreten. Er ist fĂĽr den Betrieb mit NVMe-Medien konzipiert und nutzt beispielsweise Intels SPDK.
Das verdeutlicht auch die jüngst veröffentlichte Version 19.2 alias Squid. Dazu muss man wissen: Nach der Veröffentlichung einer Ceph-Version existiert diese zunächst mit der Minor-Versionsnummer 0, etwa Ceph 19.0, als aktiver Entwicklungszweig. Halten die Entwickler ihr Werk für getan, ändert sich die Minor-Version zunächst auf 1, was für Release Candidates steht, bevor eine 2 daraus wird, die als offizieller Startschuss für die produktive Freigabe des Produktes gilt.
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