Zu teuer: Broadcom verliert weiteren VMware-Großkunden
Ausschlaggebend für den Wechsel des britischen Cloud-Anbieters Beeks von VMware zu der Open-Source-Lösung OpenNebula waren die hohen Preissteigerungen.
(Bild: Bild erstellt mit KI in Bing Designer durch heise online / dmk)
Mit dem britischen Cloud-Anbieter Beeks hat Broadcom einen weiteren Großkunden von VMware verloren, wie der IT-Fachdienst The Register berichtet. Nach Preissteigerungen um das Zehnfache wechselte Beeks demnach zur Open-Source-Alternative OpenNebula. Der Dienstleister agiert in 30 Rechenzentren und betreibt mehr als 3.000 Server sowie 20.000 virtuelle Maschinen. Weitere Gründe für den Wechsel seien fehlende Innovationen und eine schlechte Support-Qualität, sagte der Leiter des Produktmanagements Matthew Cretney gegenüber The Register.
Einige Kunden von Beeks bevorzugten physische Server für geringere Latenzen und eine stärkere Isolation gegenüber VMs, heißt es in dem Bericht. Weil das Unternehmen nicht zwei Programme nutzen wolle, benötigt es eine Software, mit der sich sowohl virtuelle Maschinen als auch physische Server verwalten lassen. Für diese Aufgabe ist vSphere ungeeignet, da es nur virtuelle Maschinen unterstützt. Für den Umstieg auf OpenNebula musste Beeks neue Schnittstellen und ein eigenes Tool zur Ressourcenmessung implementieren, konnte aber die Effizienz der virtuellen Maschinen verdreifachen.
Stabile Umsätze trotz Kundenverlusten
Seit der Übernahme von VMware durch Broadcom ziehen zahlreiche Kunden einen Wechsel in Betracht. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen können sich die Preissteigerungen nicht leisten. Für diese hatte Broadcom im Oktober das "Enterprise Plus"-Abonnement eingeführt, um sie von einem Umstieg abzuhalten. Trotz kritischer Stimmen und Kundenverlusten scheint sich die Übernahme für Broadcom gelohnt zu haben. Im dritten Quartal verzeichnete das Unternehmen mit dem Einfluss von VMware ein Umsatzplus von 47 Prozent.
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Der Geschäftsführer von OpenNebula, Ignacio Llorente, gab gegenüber Ars Technica bekannt, dass mehrere namhafte Organisationen von VMware zur Open-Source-Lösung gewechselt seien. Mit OpenNebula lassen sich private und öffentliche Cloud-Infrastrukturen verwalten. Das Tool bevorzugt KVM-Hypervisor, unterstützt aber auch Xen, VMWare und Amazons microVMs Firecracker.
(sfe)