Alternative zu Amazon S3: Hetzner bietet Objektspeicher an

Hetzner bietet seinen Kunden ab sofort einen eigenen Objektspeicher. Er ist kompatibel mit Amazon S3, aber deutlich gĂĽnstiger.

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Person steht vor Severn und Computern und ĂĽberwacht die Performance

(Bild: Bild erstellt mit KI in Bing Designer durch heise online / dmk)

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Mit "Object Storage" bietet der Internetdienstleister Hetzner ab sofort einen Objektspeicher als Teil seines Produktportfolios an. Die Speicherlösung ist mit Amazon S3 kompatibel und soll eine DSGVO-konforme Handhabung der Daten bieten. Kunden können Objektspeicher ab einem Terabyte in den Rechenzentren Falkenstein, Nürnberg und Helsinki buchen. Über einen Grundpreis hinaus erfolgt die Abrechnung nutzungsbasiert.

Pro Terabyte berechnet Hetzner einen monatlichen Netto-Preis von 4,99 Euro. In dem Preis ist ein ausgehendes Datenvolumen von 1 TB enthalten, zusätzlicher Traffic kostet monatlich einen Euro pro Terabyte. Eingehender und interner Datenverkehr innerhalb der Netzwerkzone EU-Central sowie Aufrufe über die S3-Schnittstelle sind unbegrenzt inbegriffen. Zum Vergleich: Amazon berechnet für 1 TB S3-Objektspeicher in einem deutschen Rechenzentrum etwa 23 Euro pro Monat.

Überschreiten die genutzten Speicher- und Trafficmengen das gebuchte Kontingent, rechnet Hetzner die zusätzliche Nutzung stundengenau ab. Dabei fallen 0,0067 Euro pro Terabyte und Stunde an. Jedes Objekt im Speicher von Hetzner darf bis zu 5 TB groß sein. Eine Mindestgröße für Objekte gibt es nicht, jedoch werden auch kleinere Objekte stets mit 64 Kilobyte abgerechnet. Pro Bucket sind 50 Millionen Objekte erlaubt, solange die Gesamtgröße von 100 TB nicht überschritten wird. Insgesamt können Nutzer 100 Buckets erstellen.

Hetzner bietet mit der Cloud Console eine Web-Oberfläche für rudimentäre Verwaltungsaufgaben. Dort lassen sich Buckets zwischen Projekten verschieben, mit einem Schutz-Label versehen und S3-Zugangsdaten generieren. Für alle anderen Aufgaben ist die S3-Schnittstelle angedacht, mit der Kunden über kompatible Tools auf die in S3 standardmäßig verfügbaren Aktionen und Datentypen zugreifen können. Zu solchen Programmen gehören etwa MinIO Client, AWS CLI oder S3cmd. Hetzner empfiehlt die Nutzung der Tools, erlaubt aber auch einen direkten Zugriff auf die S3-API. Nutzer können maximal 200 S3-Zugangsdaten über alle Projekte erstellen.

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Objektspeicher strukturieren die hochgeladenen Daten in Objekten. Neben dem eigentlichen Inhalt verfügen die Objekte über einen eindeutigen Schlüssel zur Identifikation, Rechte-Attribute und Metadaten. Zusätzlich zu systemdefinierten Informationen, etwa der Dateigröße, können Nutzer eigene Metadaten definieren. Hetzner erlaubt bis zu 8 Kilobyte Metadaten pro Objekt. Metadaten helfen Nutzern, große Datenmengen zu verwalten und zu durchsuchen. Interessierte finden das Angebot auf der Website von Hetzner.

(sfe)