Aktuelle Top-Prozessoren kaum erhältlich oder stark überteuert
AMDs Gaming-Champion 9800X3D ist ebenso knapp wie Intels 285K. Erst im Januar ist Besserung zu erwarten, Fantasiepreise sollte man nicht bezahlen.
AMDs 9800X3D ist derzeit Deutschland begehrteste CPU – und ausverkauft.
(Bild: c't)
Bei deutschen Hardware-Versendern sind nach den Black-Friday-Angeboten vieler Unternehmen zwei der aktuell begehrtesten aktuellen PC-Prozessoren kaum noch verfügbar oder sehr teuer. Sowohl für AMDs Ryzen 7 9800X3D wie auch Intels Core Ultra 9 285K gibt es kaum vernünftige Angebote. Alle folgenden Angaben beziehen sich auf die Boxed-Varianten der Prozessoren, für welche die Hersteller auch Garantie gewähren, nicht die frei gehandelten und für PC-Hersteller vorgesehenen Tray-Ware.
Vor allem der X3D, derzeit die schnellste CPU für Spiele, ist schon länger knapp, derzeit aber quasi ausverkauft. Wenn ein Händler denn verspricht, ihn in wenigen Tagen liefern zu können, werden Preise ab rund 750 Euro aufgerufen (ab 434,44 €), und damit über 200 Euro mehr, als der Prozessor zum Marktstart kostete. AMDs Preisempfehlung liegt bei 529 Euro, was auch schon deutlich mehr als für den Vorgänger 7800X3D bei dessen Erscheinen ist. Auch dieser ist derzeit mit Preisen ab rund 550 Euro (ab 349 €) viel zu teuer. Im Sommer 2024 lag er noch bei rund 330 Euro.
Einige Händler hatten den 9800X3D in den letzten Tagen gar nicht mehr gelistet, womit er auch bei Preisvergleichsdiensten nicht mehr auftauchte. Inzwischen bieten manche Versender den Prozessor wieder an, jedoch nur zur Vorbestellung mit groben Lieferterminen im Dezember oder gleich im Januar. Ein Beispiel für ein solches Angebot findet sich bei Mindfactory, das zum Zeitpunkt dieser Meldung 559 Euro verlangt, und eine voraussichtliche Lieferung Ende Dezember verspricht.
285K nur für mehr als zum Marktstart sofort lieferbar
Nur wenig besser ist die Liefersituation bei Intels 285K. Der ist zwar bei Spielen oft billigeren Prozessoren unterlegen, aber bei Anwendungen je nach Szenario eine der schnellsten und energieeffizientesten aktuellen Desktop-CPUs. Er erschien erst vor sechs Wochen und kostete zum Marktstart rund 640 Euro. Er ist noch vergleichsweise häufig gelistet, wenn man ihn sofort haben will, sind mindestens 700 Euro zu bezahlen (ab 486,90 €). Wie beim 9800X3D ist der bei Hardware übliche Neuheits-Aufschlag also nicht nach einigen Wochen verflogen, die Preise haben sich auch hier gesteigert. Günstiger gibt es Intels schnellste Arrow-Lake-CPU nur, wenn man mindestens bis Ende Dezember Geduld haben kann, dann ist der Prozessor 10 bis 20 Euro günstiger zu haben – als Vorbestellung.
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Da offenbar viele Kunden die bei beiden CPUs von Anfang an überzogenen Preise in den letzten Wochen bezahlt haben, ist mit einer baldigen Besserung der Liefersituation und günstigeren Angeboten kaum zu rechnen. Das wirkt sich auch auf generell billigere CPUs aus, denn einige Interessenten greifen wohl auf die Vorgängergenerationen zurück, wie die deutlich gestiegenen Preise für den 7800X3D zeigen. Auch Intels 14700K wird im Rahmen der üblichen Schwankungen derzeit nicht mehr billiger, für ihn sind bei sofortiger Verfügbarkeit mindestens 380 Euro (ab 342,40 €) zu bezahlen.
(nie)