Maker Bits: Software, Hardware und Infos für Maker

Oft findet man bei der Recherche auch Beifang in Form von kleinen Tools, neuer Hardware und spannenden neuen oder alten Themen. Hier eine kleine Auswahl.

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Comic Style: Tablet mit Maker Elektronik. Maker Bits: Schlagzeile

(Bild: ChatGPT)

Lesezeit: 6 Min.
Inhaltsverzeichnis

Wenn ich für Artikel oder meine eigenen Projekte recherchiere, dann finde ich oft nicht nur eine passende Lösung im Netz, sondern oft auch noch Links, Videos, Soft- oder Hardware die mich zu neuen Projekten inspirieren. Ich merke mir solche Stellen am liebsten in einem Messenger, den ich von allen Geräten erreichen kann. Die Links werden dann unter Freunden, Familie und Kollegen geteilt. Hier mal der Fang der letzten Zeit, habt ihr auch solche Tipps? Dann gerne in den Kommentaren posten.

scrcpy, ausgesprochen "screen copy" ist ein kleines Tool für Linux, Windows und Mac um den Inhalt eines Smartphones auf den PC zu bekommen, sei es zur Aufnahme oder auch um das Gerät vom PC aus zu bedienen. Ich kam gerade frustriert vom Google Play Store, zugeballert mit eingeschränkten Versionen, Werbung und In-App-Käufen, um noch einmal DuckDuckGo zu fragen und tatsächlich: Android bringt schon gute Voraussetzungen mit für den Zweck: ADB, die Android Debug Bridge.

Der erste Blick auf das Repository kam mir kompliziert vor, ok, „Entwickler“ war ich schon lange durch, siebenmal wie ein Hühnchen auf die Build-Nummer tippen und auch USB-Debugging hatte ich bereits eingeschaltet. Aber die Optionen und eine BAT-Datei (Windows) kamen mir recht aufwendig vor. Ist es aber nicht.

Möchte man nur den Bildschirm auf dem PC haben und etwa mit OBS aufzeichnen, reicht ein Doppelklick auf die Batch-Datei und man kann sein Telefon vom PC aus sehen und bedienen. Das funktioniert über TCP/IP per WLAN oder USB-Kabel. Wenn man übrigens einmal per Kabel verbunden war, merkt sich scrcpy die IP, dann klappt es automatisch im gleichen Netz auch per WLAN.

Daneben bietet scrcpy aber noch so viel mehr und ist dabei auch sehr flott, mindestens Full-HD und über 30 Bilder pro Sekunde, sehr geringe Latenz, in einer Sekunde gestartet ohne Software auf dem Android. Und Open Source ist es auch. Die Dokumentation ist ausführlich.

scrcpy läuft übrigens ab Android 5.0, für Audio braucht es aber Android 11. Mit der Gampad-Unterstützung ist es auch etwas für Gamer, die Android Spiele aufzeichnen oder streamen wollen.

Mehr Make-Projekte

Scratch, Blockly und andere blockorientierte Programmierumgebungen kennt man ja. Ideal für eher grafisch denkende Programmierer, Kinder, Jugendliche und den allgemeinen Einstieg in die Programmierung. Ich bin nicht sicher, wie ich die Website von MicroBlocks gefunden habe und ich wollte sie auch schon wieder schließen „Noch eine Blockly-IDE…“, aber dann las ich „Interaktiv, Multitasking, ...“.

Ich habe mir schnell ein ESP und ein Raspberry Pico geschnappt und beide mit der MicroBlocks-Firmware aus Chrome bespielt (WebUSB, auch in Edge). Und tatsächlich ist die Firmware eine virtuelle Maschine (VM), die die „Blöcke“ auf dem Board ablaufen lässt.

Warum ist das so besonders? Andere Block-IDEs können natürlich auch Python oder nativen Code für die Boards erzeugen, aber es wird jedes Mal eine komplette Firmware hochgeladen. MicroBlocks ist interaktiv: ändert man etwa eine Variable oder baut eine neue Funktion ein, so geschieht das praktisch ohne Verzögerung direkt auf dem Board. Zieht man das Board vom Computer ab und versorgt es anderweitig mit Strom, so läuft die Anwendung direkt weiter. Ach ja: man kann die Skripte auch wieder vom Board laden und dann weiter bearbeiten.

Auch das versprochene Multitasking ist so simpel wie nie. Man erzeugt einfach zwei oder mehr Blöcke, die gleichzeitig oder je nach Bedarf vom Programm gestartet werden: schon laufen sie im Multitasking.

Das Ganze läuft auf den beliebten Maker-Boards wie Raspberry Pico (W), ESPs, Micro:bit und Co. und ist Open Source Mozilla Public License 2.0 (MPL 2.0).

Das Projekt „pinout“ ist so eines, bei dem man zuerst denkt „Braucht man nie, wenn man es nicht selbst geschrieben hat!“. Es erstellt grafische Pinouts für Hardware, seien es Mikrocontroller Boards, Sensoren oder ganz andere Schaltungen, für die man die Platinen dokumentieren möchte.

(Bild: github.com/j0ono0)

Da es heutzutage ja recht leicht ist, ein neues Board zu entwickeln, möchte man es aber sicher auch bekannt machen und dokumentieren, es muss ja nicht gleich eine Kickstarterkampagne sein, es reicht doch ein Artikel im Make Magazin. :)

Man kann sich nun mit dem Grafikprogramm seiner Kenntnis hinsetzen und etwas zeichnen oder die Marketingabteilung damit beauftragen. Als Programmierer und Entwickler hat man aber noch eine Möglichkeit: Man programmiert sich die schöne Grafik einfach, das Konzept ist von OpenSCAD bekannt. Heraus kommt eine SVG-Datei, die dann die Grafikabteilung weiter bearbeiten kann. Gerade in der Entwicklungsphase können so schnell und auch automatisch neue Iterationen der Pinouts generiert und dann mit dem Quellcode und der Dokumentation etwa auf GitHub veröffentlicht werden.

Amateurfunker sind wohl eine der wichtigsten Quellen der Maker-Bewegung. Was sie mit den Amateurfunksatelliten bereits vor Jahrzehnten erreicht haben, ist sehr bemerkenswert. In dem YT-Film wird die Geschichte von OSCAR 7, 1974 gestartet, dokumentiert, voll von erstaunlichen Personen, Technik, Hardcore-Elektronik und Geschichte. Nicht nur für Amateurfunker interessant. OSCAR 7 ist übrigens nach über 50 Jahren immer noch im All und bis auf seine Batterie noch funktionsfähig!

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Weiterführende Informationen gibt es in der Videobeschreibung und als ob sich ein Kreis schließ versucht der Maker Mark Rober nun ebenfalls einen Maker Satelliten, der Space Selfies macht, zum Start zu bringen. Sicher nicht der erste kleine (Cube)-Sat von Makern, aber durch die Mitmachaktion vielleicht einer der Medienwirksamsten.

Videos by heise

(caw)