Mord an US-CEO: X-Account des Tatverdächtigen mit blauem Haken wieder online

Nach einem aufsehenerregenden Mord in den USA wird online nach Spuren des Tatverdächtigen gesucht. X-Chef Elon Musk will dem wohl nicht im Weg stehen.

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X-Symbol auf einem Smartphone. Das Smartphone liegt auf einer Mac--Notebook-Tastatur.

(Bild: sdx15/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Nach der Festnahme eines Tatverdächtigen im Fall des aufsehenerregenden Mords an einem CEO in New York hat X den mutmaßlichen Account des Mannes erst mit großer Verspätung gesperrt, dann aber wieder freigegeben und sogar mit einem blauen Haken versehen. Dem ist offenbar eine Intervention von X-Chef Elon Musk vorausgegangen. Nachdem sein soziales Netzwerk erst dafür gelobt worden war, dass der Account abrufbar geblieben ist und später für die doch noch erfolgte Sperrung kritisiert wurde, hat er versprochen, sich zu kümmern. Das sei ohne seine Kenntnis geschehen. Später tauchte der Account wieder auf und inzwischen gilt er als "verifiziert", auch wenn dafür keine Verifizierung vorgenommen wird.

Seit dem am Montag festgenommenen 26-Jährigen vorgeworfen wird, vergangene Woche auf offener Straße den Geschäftsführer des milliardenschweren US-Versicherers United Healthcare niedergeschossen und tödlich verwundet zu haben, ist im Netz eine Suche nach Spuren des Mannes ausgebrochen. Bisher ist es üblich, dass Onlinedienste in solchen Fällen die zugehörigen Profile offline nehmen, beispielsweise um eine Glorifizierung zu verhindern. Das war auch auf Twitter so, aber unter Elon Musk haben sich die Verhältnisse geändert. Unklar ist, warum der Account wiederhergestellt und vor allem mit einem blauen Haken versehen wurde. Dafür muss der Account-Nutzer unter anderem in den 30 Tagen vor der Verifizierung aktiv gewesen sein, was er augenscheinlich nicht war.

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Während X also etwas Zeit benötigt hat, um den Umgang mit dem Account des Tatverdächtigen zu klären, wurden jene auf Instagram und Threads gesperrt. Ein Account auf Goodreads, der Angaben zu den Lektüren des Mannes enthält, wurde auf privat geschaltet. Das heißt, dass seine Rezensionen nicht mehr abrufbar sind. Der Mann war am Montag festgenommen worden. Er hatte unter anderem Ausweisdokumente bei sich, die im Zusammenhang mit dem Mord stehen. Außerdem wurde bei ihm eine Pistole aus dem 3D-Drucker gefunden. Die Vorlage dazu wurde laut Wired vor drei Jahren veröffentlicht, das Modell gilt demnach als besonders zuverlässig. Mit solch einer Waffe sollen sich hunderte oder gar tausende Schüsse abgeben lassen.

(mho)