Adobe-Runtime AIR 2.0 drückt aufs Tempo

Gleichzeitig zur Version 10.1 des Flash Player veröffentlicht Adobe auch ein großes Release für die vor drei Jahren erstmals präsentierte Adobe Integrated Runtime.

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Von
  • Alexander Neumann

Mit Version 10.1 des Flash Player hat Adobe auch AIR 2.0, das neue Release der plattformübergreifenden Desktop-Laufzeitumgebung AIR (Adobe Integrated Runtime), veröffentlicht. AIR stellt Webtechniken wie Flash und Flex sowie HTML mit JavaScript für die Entwicklung von Rich Clients für den Desktop zur Verfügung. Adobe sieht deutliche Verbesserungen in der Geschwindigkeit und der Performance der Runtime. Laut Unternehmensangaben soll AIR bis zu 30 Prozent weniger Speicherverbrauch benötigen.

Das erstmals im Herbst 2009 vorgestellte AIR 2 erscheint rund drei Jahre nach der Präsentation der ersten Preview im Frühjahr 2007, die damals durch die Unterstützung von HTML und JavaScript neben der für Adobes eigene Flash-Plattform die Zunft der Entwickler überraschte. Alle neuen Funktionen des Flash Player finden sich auch in der neuen Runtime-Version, AIR enthält aber auch zusätzliche Neuerungen. AIR-Anwendungen können mit einer neuen Programmierschnittstelle native Prozesse starten und mit diesen interagieren. Das bedeutet, dass sich Anwendungen mit AIR in native Installer einbetten lassen und dass die Runtime externe Prozesse auf der Betriebssystemebene anstoßen kann.

Entwickler bekommen Zugriff auf Teile der Hardware des Benutzers: So lässt sich eine AIR-Anwendung mit einer Mikrofon-API von der lokalen Maschine aufnehmen, und die Runtime erlaubt es, Änderungen am Dateisystem festzustellen. AIR bietet beispielsweise auch eine neue API für Speichermedien wie USB-Festplatten oder -Memory-Sticks. Über die StorageVolume-API lässt sich das Dateisystem auf Änderungen in der Liste der gegenwärtig per Mount eingebundenen Speichermedien überwachen.

Auf Netzwerkseite gibt es neue Funktionen, die die Entwicklung von Multiplayer-Spielern und die von Anwendungen für die Zusammenarbeit in Unternehmen gewährleisten sollen. Dazu zählt die Unterstützung von Socket-Servern über die neue Klasse ServerSocket, mit der AIR-Anwendungen Sockets öffnen und auf eingehende Daten reagieren können. Ebenfalls neu ist, dass ausgehende Socket-Verbindungen nun auch TLS (Transport Layer Security) und SSL (Secure Sockets Layer) und ein- beziehungsweise ausgehende Verbindungen UDP-Sockets (User Datagram Protocol) nutzen können.

Des Weiteren unterstützt AIR Multitouch-Gesten und -Events wie flash.event.GestureEvent und flash.event.TouchEvent und integriert Techniken von Drittanbietern wie die Rendering-Engine Webkit und die JavaScript-Engine SqirrelFish. Überarbeitet wurde auch die Druck-API. Durch künftige AIR-Versionen für mobile Geräte könnte es möglich sein, AIR-Anwendungen zu programmieren, die auf dem Desktop und auf mobilen Geräten funktionieren. Bislang liegt allerdings nur für das mobile Android-Betriebssystem eine Preview vor.

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