Google rudert bei Hintergrundbildern zurück

Googles überraschende PR-Aktion für die neue Funktion, großflächige Hintergrundbilder in die Suchseite einzubinden, ging nach hinten los: Die unvermittelt auftauchende unausgewogene Komposition aus stündlich wechselnden Motiven und den Suchfunktionen fing sich massive Kritik von Anwendern ein.

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Von
  • Alexander Neumann

Mit solchen Hintergrundbildern überraschte Google Besucher der Suchmaschine.

Der Suchmaschinenriese Google ist bei seiner am vergangenen Donnerstag gestarteten, möglicherweise von Microsofts Suchdienst Bing inspirierten Initiative, das Suchportal mit bunten Hintergrundbildern zu versehen, zurückgerudert und zeigte schnell wieder die gewohnt schlichte Darstellung der weltweit meistaufgerufenen Webseite.

Die Firma reagiert damit auf die Verunsicherung und die Kritik, die die PR-Aktion für die neue Funktion auslöste. Google hatte es schlicht versäumt, die Anwender darüber zu informieren. Mittlerweile findet sich eine Funktion "Hintergrund ändern" unten links auf der Suchseite. Wer mag, kann diese nun ausdrücklich aufrufen und dann entweder vorgegebene Bilder als Hintergrund auswählen oder welche aus Googles Fotoservice Picasa übernehmen beziehungsweise eigene Motive hochladen.

Die unangekündigten Hintergrundbilder, die streckenweise unangenehm mit den Bedienelementen des Suchportals kollidierten, wechselten am Donnerstag im Stundentakt, ohne dass die Anwender daran etwas hätten ändern können. Manche glaubten irrtümlich an eine Fehlfunktion ihres Browsers.

Die Bilder abzuschalten war nicht möglich. Als Grund hierfür gab die Google-Managerin Marissa Mayer im offiziellen Google-Blog einen Bug an. Auch hätte auf der Seite ein Link zu einem die Bilder erklärenden Text stehen sollen, der allerdings gefehlt habe. Die Hintergrundbilder sollten wohl als Teaser für die neue Funktion nur für einen Tag aktiv sein. Kritisiert wurde bei der Aktion auch die Präsentation aus Bild und Suchbegriffseingabe, die nicht den gewohnt schlichten und selbsterklärenden Funktionen nachkam – das nebenstehende Bild verdeutlicht das ziemlich anschaulich. Heute präsentiert sich die deutsche Google-Suche wieder ganz klassisch – ohne verunsichernden Seitenschmuck, als ob die Betreiber erst mal für Ruhe sorgen wollten.

Hintergrundbilder auf einer Suchseite kennt man bislang eher von Microsofts Suchmaschine Bing, bei der die täglich wechselnden Motive allerdings bewusst redaktionell ausgewählt und gezielt freigeschaltet werden. Die Komposition aus Bild und Sucheingabe wirkt dort weitaus ausgewogener, was sich über die Rückverfolgung unten rechts auf der Suchseite nachvollziehen lässt. (ane)