Core Ultra 200S: Intel gibt zu, was alles schiefgelaufen ist

Die Core Ultra 200S hatten zum Start vier Probleme, die inzwischen behoben sind. Ein weiteres BIOS-Update fĂĽr mehr Leistung folgt.

vorlesen Druckansicht 98 Kommentare lesen
Intel Core Ultra 200S im Mainboard

(Bild: heise online / mma)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Mark Mantel
Inhaltsverzeichnis
close notice

This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Intel und Mainboard-Hersteller haben in vielerlei Hinsicht die Vorstellung der aktuellen Desktop-Prozessorgeneration verbockt. Wie sehr, gibt Intel jetzt im Rahmen einer Erklärung zu. Demnach gab es vier Probleme, die die Performance teils erheblich gesenkt haben. Insbesondere die Singlethreading-Leistung war betroffen.

Aktuelle BIOS- und Windows-Updates sowie Spiel-Patches beheben die Probleme. Aktuell stehen BIOS-Versionen mit dem Microcode 0x113 bereit, der zusammen mit einem aktuellen Windows-Build (ab 26100.2314) die meisten Probleme behebt. Im Singlethreading-Test des Render-Benchmarks Cinebench 2024 konnten wir als Extrembeispiel bereits ein Punkteplus von 34 Prozent feststellen.

Als erstes Problem fĂĽhrt Intel Fehler beim Energiesparplan (Performance & Power Management Package, PPM) in Windows auf. Die korrekte Version mit den optimierten Einstellungen fĂĽr Arrow Lake wurde versehentlich erst mit einem Windows-Update nach der MarkteinfĂĽhrung verteilt. Das konnte unter anderem das Taktverhalten, sogenanntes Core-Parking und Latenzen negativ beeinflussen.

Beim Core-Parking legt der Prozessor ungenutzte CPU-Kerne schlafen. In Spielen etwa kann das die Performance verbessern, indem Threads nicht wild umher hüpfen. Die gemessenen Speicherlatenzen waren in Spitzen um 50 bis 100 Prozent erhöht. Allein hier ermittelt Intel Performance-Kosten von 6 bis 30 Prozent.

Aufgrund des fehlerhaften Energiesparplans funktionierte auch der Application Performance Optimizer (APO) nicht, der die Thread-Verteilung in unterstĂĽtzten Spielen verbessert. Laut Intel kostete das weitere 2 bis 14 Prozent Performance.

Ăśbersicht von Problemen bei Intels Arrow Lake.

(Bild: Intel)

Das dritte Problem betrifft explizit die Software Easy Anti-Cheat (EAC), die beim Spielstart zu Bluescreens (BSODs) führen kann. Das Entwicklerstudio Epic Games verteilt bereits ein Update an Spielentwickler, die Patches für ihre Titel veröffentlichen sollen.

Ein viertes Problem soll lediglich frühe BIOS-Versionen betreffen, die Mainboard-Hersteller Testern vor der Markteinführung bereitgestellt haben. Demnach waren dort häufig wichtige Parameter falsch gesetzt, darunter die Funktion Resizable Bar, mit der Grafikkarten auf den Arbeitsspeicher zugreifen können, die Taktfrequenzen des Interconnects und Speicher-Controllers, und die Powerlimits.

Intel gibt zu, die Optionen in den BIOS-Versionen nicht hinreichend ĂĽberprĂĽft zu haben. Die Firma segnet diese selbst ab. In Summe sorgten die Fehler fĂĽr erhebliche Performance-Unterschiede zwischen verschiedenen Tests.

Videos by heise

Im Laufe der Untersuchungen zu den Performance-Problemen hat Intel laut eigenen Aussagen weiteres Leistungspotenzial gefunden. Dafür kommt eine weitere Runde BIOS-Updates mit der Microcode-Version 0x114, die die Bildraten in Spielen im einstelligen Prozentbereich anheben soll. Intel rechnet in der ersten Januarhälfte 2025 mit verfügbaren BIOS-Updates.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(mma)