Fraunhofer-Einrichtung setzt auf Recycling beim 3D-Druck

Hamburg setzt auf Industrialized Additive Manufacturing. In einem Pilotprojekt will man recycelte Kunststoffmaterialien fĂĽr 3D-Druckkomponenten aufbereiten.

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(Bild: Pinkyone / Shutterstock.com)

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Hamburg will zusammen mit dem neu gegrĂĽndeten Verein Industrialized Additive Manufacturing Hub Hamburg (IAMHH e.V.) und dem Fraunhofer-Leistungszentrum IAMHH Impulse durch Entwicklung neuer Verfahren im Bereich Industrialized Additive Manufacturing (IAM) setzen. Unter IAM versteht man die Nutzung additiver Fertigungstechnologien wie beispielsweise dem 3D-Druck im industriellen MaĂźstab.

Wie der Informationsdienst Wissenschaft berichtet, soll ab Januar 2025 ein Fraunhofer-Leistungszentrum mit demselben Namen industrielle Anwendungen zur Verwertung und Wertschöpfung vor Ort in der Metropolregion vorantreiben. Der Verein startet unter anderem mit einem Pilotprojekt namens AKROPOLYS. Dessen Ziel es ist, Kunststoffmaterialien mehrfach für 3D-Druckkomponenten aufzubereiten und so Produkte aus Kunststoff am Ende ihres Lebenszyklus im 3D-Druckbereich als Filament oder Komponente wiederzuverwerten.

Das Pilotprojekt orientiert sich an den absehbaren Nachhaltigkeitsvorgaben der EU. Demnach müssen künftig sämtliche Kunststoffbauteile in Fahrzeugen zu einem bestimmten Anteil aus recyceltem Kunststoff bestehen. Der Erhalt der Material- und Produktqualität über mehrere Recycling-Stufen hinweg ist dabei eine zentrale Anforderung. Unternehmen müssen zudem klare Verwertungskonzepte entwickeln, um Materialien in der Fertigung wiederzuverwenden und Produkte am Ende ihres Lebenszyklus aufzubereiten. Allerdings untersuchen Fachleute bisher kaum die Recyclingfähigkeit additiv gefertigter (AM) Komponenten, insbesondere entlang der gesamten Prozesskette von der Materialherstellung bis zum Ende des Produktlebenszyklus.

Im Rahmen von AKROPOLYS bauen sechs Hamburger Partner eine lokale Kreislaufwirtschaft fĂĽr die Produktion mit Polymeren (Kunststoffen) auf. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Leistungszentrum IAMHH initiiert und koordiniert der IAMHH e.V. insbesondere Verbundvorhaben fĂĽr vorwettbewerbliche Entwicklungsstadien neuer Technologien.

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Die Fraunhofer-Gesellschaft unterstützt ab Januar 2025 den Transfer von Innovationen in diesem Bereich der industriellen Anwendung über das Fraunhofer-Leistungszentrum IAMHH für zunächst drei Jahre mit Fördergeldern in Höhe von jährlich 1 Million Euro.

(usz)