"New Glenn": Blue Origin plant ersten Start mit neuer Rakete am Freitag

Milliardär gegen Milliardär: Elon Musks Unternehmen SpaceX feiert schon lange Erfolge bei der Eroberung des Weltraums, nun legt Blue Origin von Jeff Bezos nach.

vorlesen Druckansicht 90 Kommentare lesen
Rakete auf Startrampe

"New Glenn" auf der Startrampe

(Bild: Blue Origin)

Update
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa
Update

Wegen starker Winde und hoher Wellen im Teil des Atlantiks, wo die Zündstufe sanft landen soll, wurde der Start auf frühestens Sonntag verschoben. Ein dreistündiges Startfenster öffnet sich dann laut Blue Origin um 7 Uhr deutscher Zeit.

Das private Weltraumunternehmen Blue Origin hat für Freitag den ersten Start seiner neuen leistungsstarken Rakete angekündigt. Das dreistündige Startfenster für "New Glenn" vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral beginne um 7 Uhr deutscher Zeit, teilte das Unternehmen mit und bemühte sich gleichzeitig, Erwartungen zu dämpfen. Ursprünglich sollte die Rakete schon im Herbst abheben.

Es gehe in erster Linie darum, sicher die Umlaufbahn zu erreichen, teilte das von Amazon-Chef Jeff Bezos gegründete Unternehmen mit. Ähnlich wie das Konkurrenzunternehmen SpaceX von Milliardär Elon Musk wird Blue Origin außerdem versuchen, eine Zündstufe nach dem Start sanft zu landen. Bei anderen Raketen, darunter der europäischen Trägerrakete Ariane 6, fallen diese Antriebe einfach ins Meer.

Videos by heise

"Wir wissen, dass es ambitioniert ist, die Zündstufe schon beim ersten Versuch wieder im Atlantik zu landen, aber wir versuchen es", heißt es auf der Webseite von Blue Origin. Können diese Teile der Rakete wiederverwendet werden, lassen sich die Kosten für Raketenstarts senken.

Das Unternehmen hat laut eigenen Angaben seit mehr als einem Jahrzehnt an der Entwicklung der rund 100 Meter hohen Rakete gearbeitet. Sie könne nun etwa 45 Tonnen Material in die niedrige Erdumlaufbahn transportieren. Die Falcon Heavy von SpaceX kann etwa 64 Tonnen transportieren

Die nach dem US-Astronauten John Glenn benannte Rakete soll zum Start bereits mit einem Raumschiffaufbau namens "Blue Ring" beladen sein. Unter anderem soll bei dem Flug die Kommunikationsfähigkeit von "Blue Ring" mit den Ingenieuren auf der Erde getestet werden. "Es ist jetzt an der Zeit, zu fliegen", sagte der Missionsverantwortliche Jarrett Jones. "Egal, was passiert: Wir werden lernen, nacharbeiten und unser Wissen beim nächsten Start anwenden."

(mho)