China fertigt eigenen DDR5-Arbeitsspeicher fĂĽr PCs und Server

CXMT gelingt die Produktion von konkurrenzfähigem DDR5-RAM. Chinesische Hersteller bauen damit günstige DDR5-6000-Riegel.

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Zwei Speicherriegel von Kingbank

Bisher gab es die Module von Kingbank nur mit sĂĽdkoreanischem Speicher. Bis DDR5-6000 gibt es neuerdings eine chinesische Option.

(Bild: Kingbank)

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China kann inzwischen offenbar komplett eigene Speicherriegel nach DDR5-Standard herstellen. ChangXin Memory Technologies (CXMT) liefert die dafĂĽr notwendigen DDR5-SDRAM-Bausteine.

Das berichtete zur Weihnachtszeit zunächst die chinesische Webseite Chosun. Die beiden chinesischen Riegelhersteller Gloway und Kingbank stellten parallel DDR5-6000-Kits vor – beide werben mit Chips "made in China". Die Latenzen bewegen sich mit CL36-36-36-80 und CL36-40-40-96 auf dem Niveau von Kits, die mit Speicherchips der Weltmarktführer Samsung, SK Hynix und Micron bestückt sind.

Auch preislich können sich die China-Kits sehen lassen: 499 Yuan sollen 32 GByte bestehend aus zwei Modulen kosten. Das entspricht knapp 70 Euro. Hierzulande beginnen vergleichbare Kits bei knapp 85 Euro.

Uneinigkeit herrscht bei den Hintergrundinfos. Chinesische Medien tönen von einer Chipausbeute um die 80 Prozent bei CXMT, was ein guter und mutmaßlich profitabler Wert wäre. Südkoreanische Medien geben hingegen Marktbeobachter wieder, die eher an 10 bis 20 Prozent Ausbeute und eine geringe Produktionskapazität glauben.

In letzterem Fall wäre die Produktion nur durch Subventionen wirtschaftlich sinnvoll.

Bekannt ist, dass China umgerechnet viele Milliarden Euro in den Aufbau von CXMT gesteckt hat. Seit 2019 produziert die Firma DDR4-RAM – damals war von mehr als 20 Milliarden Euro Subventionen die Rede.

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Samsung, SK Hynix und Micron produzieren seit 2021 DDR5-Chips. Der technologische Vorsprung vor CXMT dürfte in den kommenden Jahren allerdings wieder wachsen: Samsung und SK Hynix fertigen ihren Speicher längst mit fortschrittlicher extrem-ultravioletter Belichtungstechnik (EUV), auf die chinesische Firmen aufgrund von Exportbeschränkungen keinen Zugriff haben. Micron will ab 2025 mit der Fertigungsgeneration "1-Gamma" auf EUV umschwenken.

EUV erleichtert wegen seiner geringen Wellenlänge die Belichtung immer feinerer Strukturen. Ohne EUV sind mehrere Belichtungsdurchgänge für ähnlich feine Strukturen notwendig, die potenziell fehleranfällig sind. Für China nachteilig: Auch bei den Lithografie-Systemen mit älterer DUV-Technik (Deep Ultraviolet, tief-ultraviolettes Licht) darf der Branchenführer ASML nur noch ältere Modelle nach China verkaufen. Diese können die Silizium-Wafer, auf denen die Chips belichtet werden, nicht so genau ausrichten – dabei geht es um Präzision im Nanometer-Bereich.

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