Entwicklung von "Call of Duty: Cold War" hat 700 Millionen Dollar verschlungen

Aus Gerichtsdokumenten gehen Entwicklungskosten von "Call of Duty"-Spielen hervor. Der Ableger "Black Ops Cold War" soll 700 Millionen US-Dollar gekostet haben.

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Screenshot aus "Call of Duty Black Ops Cold War"

(Bild: Activision)

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Ein Ego-Shooter fĂĽr 700 Millionen US-Dollar: So viel soll die Entwicklung des 2020 erschienenen "Call of Duty: Black Ops Cold War" verschlungen haben. Das zeigen laut dem Spiele-Newsletter Game File Dokumente, die Publisher Activision im Rahmen eines Gerichtsverfahrens eingereicht hat.

Insgesamt gehen aus dem Dokument laut Game File die Entwicklungskosten fĂĽr drei "Call of Duty"-Spielen hervor: "Black Ops Cold War" von 2020 kostete demnach 700 Millionen US-Dollar, "Modern Warfare 2019" kostete 640 Millionen US-Dollar und das 2015 erschienene "Black Ops 3" 450 Millionen US-Dollar. Das zeigt, dass die Kosten fĂĽr "Call of Duty"-Spiele mit der Zeit anstiegen.

Laut Game File handelt es sich um die größten Entwicklungssummen, die jemals bekannt geworden sind. Tatsächlich veröffentlichen Spielestudios ihre Entwicklungskosten nur ausgesprochen selten, sodass Analysten meist auf Schätzungen, Leaks oder Gerichtsdokumente angewiesen sind.

Dass Entwicklungskosten von Spielen steigen, liegt unter anderem am erhöhten technischen Anspruch und größerem Umfang moderner Blockbuster-Spiele. Triple-A-Produktionen werden häufig über Jahre hinweg bei mehreren Studios gleichzeitig von Hunderten Angestellten entwickelt.

Dennoch sind die "Call of Duty"-Zahlen bemerkenswert groß. Unklar ist dabei, wie genau die Zahlen zustande kommen. Vor allem ist nicht bekannt, ob sie das Marketing-Budget umfassen oder ausschließlich die reinen Entwicklungskosten beschreiben. Ein wichtiges Detail: Die genannten Entwicklungskosten betreffen laut dem Gerichtsdokument den kompletten Lebenszyklus eines Spiels. "Call of Duty"-Spiele sind sogenannte Life-Service-Games, die auch nach ihrem Release aktiv mit neuen Inhalten versorgt werden. Diese Entwicklungskosten fließen also auch in die Gesamtsumme ein – möglicherweise genauso wie laufende Kosten für Server, Moderation oder Anti-Cheat-Software.

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Summen jenseits der 500 Millionen US-Dollar kannte man bislang vor allem vom Weltraum-MMO "Star Citizen", das sich ĂĽber eine Mischung aus Crowdfunding und dem Verkauf von Ingame-Items finanziert. DarĂĽber haben die Entwickler bislang 770 Millionen US-Dollar eingetrieben. Das Geld finanziert auch die Entwicklung des Einzelspieler-Ablegers "Squadron 42".

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(dahe)