Technische Probleme bei privatem Raumflug

Beim ersten bemannten privaten Raumflug am vergangenen Montag zeigten sich technische Probleme. Das weitere Programm muss eventuell umgestellt werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 439 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Urs Mansmann

Beim ersten Raumflug des privat finanzierten und gebauten SpaceShipOne zeigten sich offenbar größere Probleme. Zwar erreichte das Schiff die magische 100-Kilometer-Marke sehr knapp, verfehlte aber die eigentlich geplante Zielhöhe von 109 Kilometern. Nach Zündung des Raketenmotors rollte das Schiff zunächst 90 Grad nach links und anschließend 90 Grad nach rechts. "Das hat es zuvor nie getan", konstatierte der Pilot Michael Melvill laut einem Bericht von space.com. Er konnte zwar das Raumschiff wieder unter seine Kontrolle bringen, hatte dann aber im weiteren Verlauf der raketengetriebenen Flugphase Probleme mit der Trimmung.

Während des Steigflugs hörte der Pilot obendrein noch einen Knall aus dem Bereich der Triebwerksverkleidung. Der technische Leiter des Projektes, Burt Rutan, sagte, es sei "im Hinblick auf die Flugbahn kein ruhiger Flug gewesen". Die von Melvill berichteten Abweichungen seien die ernsthaftesten Sicherheitsprobleme im Verlauf des Projektes gewesen. Es sei nicht klar, wie lange der Raketenmotor gelaufen sei und ob er den Betrieb selbst eingestellt habe oder von Melvill abgeschaltet worden sei.

Offensichtlich musste Melvill auf Reservesysteme zurückgreifen, um die Kontrolle über das Raumschiff zu behalten. "Ich hatte auf dem Weg nach oben keine Angst, ein wenig Angst hatte ich aber auf dem Weg nach unten", kommentierte er den Rekordflug. Die Landung sei aber ohne Probleme erfolgt. Rutan sagte anschließend, er sei sehr froh, dass man entschieden habe, Backup-Systeme einzubauen. Er schloss nicht aus, dass man nun einen weiteren Testflug einschieben müsse, bevor die zwei für den X-Prize notwendigen Ausflüge ins All gemacht werden könnten. (uma)