IBM und Globalfoundries einigen sich im Milliarden-Rechtsstreit

2021 verklagten sich IBM und Globalfoundries wegen Vertragsbruchs gegenseitig. Jetzt haben sie sich auĂźergerichtlich geeinigt.

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Mann hält einen Wafer in der Hand

Ein Test-Wafer von IBM mit 2-nm-Strukturen.

(Bild: IBM)

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3,5 Jahre dauerte der Rechtsstreit zwischen IBMs Prozessorsparte und dem Chipauftragsfertiger Globalfoundries (GF). Jetzt haben sich beide Parteien außergerichtlich auf einen Vergleich geeinigt – Details unbekannt.

Die Differenzen schwelten schon seit 2014: Als GF die verlustbehafteten Halbleiterwerke von IBM ĂĽbernahm, legte IBM noch 1,5 Milliarden US-Dollar drauf. Damit einhergehend bekam GF 16.000 Patente und reichlich Fertigungs-Know-how durch 5000 ĂĽbernommene Mitarbeiter.

Im Gegenzug sollte GF zusammen mit IBM Fertigungsprozesse mit Strukturen von 14, 10 und 7 Nanometern entwickeln, die IBM fĂĽr seine Power-Prozessoren verwenden wollte. Dazu kam es allerdings nie: Kurz nach dem Deal stellte GF die Forschung an 10 nm ein, 2018 folgte die Einstellung aller noch feineren Fertigungsgenerationen.

IBM änderte seine Roadmap neuer Power-Prozessoren und wechselte zu Samsung als Chipauftragsfertiger. Die Power10-CPUs erschienen verzögert 2021 mit 7-nm-Strukturen – und mit 16 statt 24 geplanten Rechenkernen pro Sockel. Die kommende Power11-Generation bleibt bei Samsung und 7 nm.

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2021 verklagte IBM den einstigen Partner auf 2,5 Milliarden US-Dollar Schadenersatz. Es folgte eine Gegenklage von GF.

Inzwischen haben sich beide Firmen außergerichtlich geeinigt und die Klagen beigelegt. "Die Einzelheiten des Vergleichs sind vertraulich, und beide Parteien haben ihre Zufriedenheit mit dem Ergebnis zum Ausdruck gebracht", heißt es in Mitteilungen von beiden Seiten. Alle Rechtsstreitigkeiten einschließlich Vertragsbruch, Geschäftsgeheimnisse und Ansprüche auf geistiges Eigentum sind damit erledigt.

Die Firmen schließen eine künftige Zusammenarbeit nicht aus. IBM unterhält weiterhin ein kleines, aber renommiertes Forschungsteam für neue Prozesstechnologie, das neben Samsung auch mit Japans Rapidus zusammenarbeitet. Dazu zählt die Forschung an neuartigen Transistoren für 2-nm-Prozesse und darüber hinaus.

(mma)