Freie Entwicklungsumgebung NetBeans 6.9 veröffentlicht

Unter den Neuerungen der quelloffenen Entwicklungsumgebung, die jetzt von Oracle entwickelt wird, finden sich die Integration des JavaFX Composer, OSGI-Interoperabilität sowie Unterstützung für die Web-Frameworks Zend und Rails 3.0.

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Von
  • Alexander Neumann

Rund ein halbes Jahr nach dem Release der letzten größeren Version haben die NetBeans-Entwickler Version 6.9 der als Open Source verfügbaren Entwicklungsumgebung veröffentlicht. Neu ist der Java FX Composer, ein visuelles Layoutwerkzeug für mit JavaFX erstellte GUI-Anwendungen, das vergleichbar mit dem Swing-GUI-Builder Matisse für Java-Applikationen ist. Mit dem Tool lassen sich mit Oracles JavaFX erstellte Rich Internet Applications (RIA) schreiben, bearbeiten und testen sowie Komponenten mit unterschiedlich gearteten Datentypen (etwa Webservices) verknüpfen. Das neue NetBeans funktioniert mit dem aktuellen JavaFX 1.3, das den JavaFX Composer eingeführt hat.

Mit der Übernahme Suns durch Oracle Anfang 2010 ist auch die Entwicklung der freien IDE an den Datenbank-Riesen gegangen. Ungeachtet der Spekulationen, ob sich Oracle mit JDeveloper und NetBeans langfristig zwei Entwicklungsumgebungen leistet, ist die frühere Sun-IDE nach Eclipse die am weitesten verbreitete Java-Entwicklungsumgebung und kommt in unterschiedlichen Umfragen zumeist auf eine Marktdurchdringung von deutlich über 10 Prozent – Tendenz leicht zunehmend.

Aus der Vielzahl an Neuerungen sticht zudem die OSGi-Interoperabilität heraus. Durch die OSGi-Integration ist es möglich, sogenannte OSGi-Bundles in NetBeans-Anwendungen einzubinden, die mit den Build-Werkzeugen Ant oder Maven erzeugt wurden. Neu ist auch, dass die OSGi-Implementierungen Eclipse Equinox und Apache Felix beide vollständig unterstützt werden. Für Java-Entwickler wichtig ist zudem, dass NetBeans 6.9 die Version 3.0 des populären Anwendungs-Frameworks Spring unterstützt; ebenso die Implementierung des Standards "Contexts and Dependency Injection" (JSR 299), die Möglichkeit, im Editor zu überschriebenen Methoden zu springen, und das Rename Refactoring im CSS-Editor

NetBeans ist aber nicht mehr nur ein Werkzeug für Java-Entwickler, es gibt es auch Distributionen für C/C++, Ruby- und PHP-Entwickler. Diese sind in Teilen auf die maßgeblichen Web-Frameworks (Rails, Zend Framework) für die Programmiersprachen aktualisiert worden. Weitere vorkonfigurierte Pakete gibt es für Java-, Java-SE- und JavaFX-Entwickler. Alle Varianten stehen für Windows, Linux, Solaris und Mac OS X oder als betriebssystemunabhängige Ausgabe zum kostenlosen Download bereit. NetBeans wird mit zwei Open-Source-Lizenzen verteilt, zum einen mit der Common Development and Distribution Licence (CDDL) v1.0, zum anderen mit der GNU General Public Licence (GPL). (ane)