Apple feiert Erfolg des Online-Musikshops in Europa

800.000 Songs: So viele digitale Musikdateien will Apple in der ersten Woche nach dem Start des iTunes Music Store in Europa verkauft haben.

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Von
  • Jürgen Kuri

800.000 Songs: So viele digitale Musikdateien will Apple in der ersten Woche nach dem Start des iTunes Music Store in Europa verkauft haben. 450.000 Songs seien alleine in Großbritannien über die virtuelle Ladentheke gegangen. Apple-Chef Steve Jobs feiert den Erfolg mit den Worten, nun sei iTunes auch in Europa die Nummer 1 unter den Online-Musikdiensten. Man habe in Großbritannien sechzehn Mal so viel verkauft wie der größte Konkurrent OD2, feuerte Jobs eine Breitseite auf die von Peter Gabriel gegründete On Demand Distribution ab.

Die von Jobs angesprochene OD2 dürfte sich tatsächlich zur ernsthaften Konkurrenz für Apples Musikgeschäft entwickeln: Die Firma wurde gerade vom US-Anbieter Loudeye übernommen. Dies ging mit den markigen Worten einher, die beiden Firmen hätten zusammen 1,3 Millionen Songs im Angebot, die auch für Europa lizenziert seien. Die Songs stammten von den fünf Majors sowie hunderten von Independent-Labels -- ein Seitenhieb auf Apple, deren iTunes Music Store unter anderem wegen nicht gerade üppiger Ausstattung mit Songs von Indies kritisiert wird.

Apple trumpft dagegen auf, man könne sowohl in Deutschland, Frankreich und Großbritannien mehr als 700.000 Songs und attraktive Preise anbieten. Die Angaben von Apple über die verfügbaren Songs waren aber schon bald nach dem Start in die Kritik geraten: Apple blieb zwar auch auf Nachfrage bei der Zahl, für den iTMS in Großbritannien gehen Analysten von Jupiter Research aber beispielsweise von einem Gesamtangebot von maximal 400.000 Titeln aus.

Zu den bestverkauften Songs der ersten Woche haben laut Apple auch "exklusive Aufnahmen von international renommierten Künstlern wie den Pixies, Alicia Keys, Anastacia und Herbert Grönemeyer" gehört. Grönemeyer allerdings ist auch ein Beispiel für die Lücken in der Bestückung des iTunes Music Store in Deutschland: Zumindest so kurz nach dem Start ist der Katalog keineswegs vollständig, und das nicht einmal bei deutschen Topacts wie Grönemeyer. So findet man zwar -- wohl tatsächlich exklusiv zumindest für die Online-Distribution -- die EP "Zum Meer" sowie die Stücke "Everlasting" und "Unbewohnt"; darüber hinaus aber gibt es bislang keine weiteren Alben oder Songs von Grönemeyer im deutschen iTunes-Shop. (jk)