"Doom" läuft als PDF mit 12 Bildern pro Sekunde

Unermüdliche Programmierer fahnden ständig nach Plattformen und Geräten, auf die "Doom" noch nicht portiert wurde. Nun wurde "Doom" als PDF umgesetzt.

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Screenshot von "Doom" als PDF-Datei

DoomPDF vom Programmierer ading2210

(Bild: Screenshot heise online)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Gleich zwei Programmierern ist es in separaten Projekten gelungen, den Shooter-Klassiker "Doom" als PDF zum Laufen zu bringen. Die Programmierer ading2210 und Thomas Rinsma haben in unabhängigen Projekten "Doom" ins PDF-Format portiert und in den vergangenen Tagen veröffentlicht. Die Projekte lassen sich in Browsern auf Chromium-Basis ausführen und rudimentär spielen.

Thomas Rinsma hatte zuerst die Idee, Tetris ins PDF-Format zu übersetzen. Davon ließ sich ading2210 inspirieren – ohne zu wissen, dass auch Rinsma parallel an einem "Doom"-Port arbeitete. Böses Blut gibt es deswegen nicht: "Klasse Arbeit!", schreibt Risnma auf Hacker News zum PDF-"Doom" von ading2210. Dessen Lösung sei insgesamt besser, gesteht Rinsma.

Dass eine PDF-Datei überhaupt spielbar sein kann, liegt am Support für Javascript, führt ading2210 auf Github aus. Damit sei grundsätzlich viel möglich, allerdings seien die APIs moderner Browser sehr limitiert, was auch dem "Doom"-Spielspaß Kompromisse auferlege. Einerseits ist die Bildrate niedrig – jedes Bild steht 80 Millisekunden, in einer kompletten Sekunde zeigt die PDF-Fassung von "Doom" also nur 12,5 Bilder an. Flüssig geht anders, gesteht selbst der Schöpfer ein.

Zudem zeigt die Browser-Fassung von "Doom" kein rotes Blut, die Darstellung ist auf sechs verschiedene Graustufen beschränkt. Das soll grob ausreichen, um den Bildschirminhalt einigermaßen erkennen zu können. Die Darstellung der Bilder erfolgt über Textfelder für jede Reihe auf dem Bildschirm, deren Inhalte mit verschiedenen ASCII-Zeichen gefüllt werden. Ein individuelles Textfeld pro Pixel an und auszuschalten, sei bei der "Doom"-Auflösung von 320x200 Pixeln nicht praktikabel gewesen, schreibt ading2210. In diesem Fall hätten für jeden Frame tausende Textfelder aktiviert werden müssen.

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Die PDF-basierte Version von "Doom" von ading2210 kann entweder ĂĽber die integrierten Eingabe-Buttons oder ĂĽber die Tastatur gespielt werden.

(dahe)