DJI gibt Geofencing fĂĽr Flugverbotszonen bei Drohnen auf

DJI gibt das Geofencing seiner Drohnen in den USA auf, das deren Betrieb in Sperrzonen verhindert. In den restlichen EU-Staaten entfällt es ebenfalls.

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DJI-Drohne im Flug

(Bild: DJI)

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Der chinesische Drohnenhersteller DJI will seine Drohnen in den USA nicht mehr softwareseitig daran hindern, spezifische Sperrgebiete wie etwa Flughäfen, Kraftwerke, Notstandsgebiete und das Weiße Haus zu überfliegen. Das teilte DJI in einem Blogbeitrag am Montag mit. Drohnenpiloten erhalten nun nur noch eine Warnung und müssen dann selbst entscheiden, ob sie in die entsprechenden Flugverbotszonen einfliegen wollen oder nicht.

Das entsprechende Softwareupdate für die Fly-Apps auch auf den DJI-Controllern steht bereits seit dem 13. Januar zum Download zur Verfügung. Das Update sorgt dafür, dass die bisherigen DJI-Geofencing-Datensätze durch offizielle Daten der US-Flugaufsichtsbehörde Federal Aviation Administration (FAA) ersetzt werden. Zugleich werden die bisher als Flugverbotszonen gekennzeichneten Gebiete als erweiterte Warnzonen angezeigt. Sie stimmen mit den Zonen überein, die von der FAA entsprechend ausgewiesen sind.

Drohnenpiloten, die in diesen Gebieten beabsichtigt oder unbeabsichtigt fliegen wollen, erhalten lediglich einen Warnhinweis. Der Pilot muss dann selbst entscheiden, ob er mit der Drohne in eine Schutzzone einfliegen will. DJI möchte damit die "Verantwortung" wieder in die Hände der Nutzer zurückgeben. DJI verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass sich alle Drohnenpiloten an die lokal gültigen Regelungen zum Drohnenbetrieb zu halten haben.

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2013 hatte DJI das Geofencing-System in einigen DJI-Drohnen eingeführt und danach zum Standard gemacht. Seitdem habe sich aber viel verändert, wie etwa die weltweiten Vorschriften für den Drohnenbetrieb und das Bewusstsein der Drohnenpiloten, schreibt DJI. Insbesondere die Remote-ID zur Identifizierung und Lokalisierung größerer Drohnen würde es nun lokalen Luftfahrtbehörden ermöglichen, bestehende Vorschriften zu den ausgewiesenen Flugverbotszonen besser durchzusetzen. Es sei daher nicht mehr nötig, das Einfliegen in diese Zonen softwareseitig zu verhindern. Entsprechend streicht DJI das freiwillige Geofencing-Feature.

Unklar ist, ob DJI auch das restriktive Handeln der US-Regierung durch Importverbote von einigen DJI-Drohnen zum Anlass dafĂĽr genommen hat und deshalb nicht mehr zur Sicherung des US-Luftraums beitragen will.

Allerdings fährt DJI den gleichen Ansatz bereits in weiteren Ländern, seit Januar 2024 in Teilen der EU wie etwa im Vereinigten Königreich, Belgien, Frankreich und Deutschland. Im Juni 2024 kamen Estland, Finnland und Luxemburg hinzu. Im Januar 2025 folgen nun alle übrigen EU-Länder, in denen die European Aviation Safety Authority (EASA) für die Luftaufsicht zuständig ist. Auch hier werden die offiziellen geografischen Karten der Flugaufsicht mit Sperrzonen in den DJI Fly-Apps eingeführt, sodass dort künftig lediglich Warnmeldungen beim Drohnenbetrieb in definierten Sperrzonen und deren Nähe ausgegeben werden.

(olb)