Rekord bei Rechenzentren: Investitionen steigen auf 57 Milliarden Dollar

Die Fusionen und Übernahmen von Rechenzentren erreichen ein neues Hoch. Generative KI werde die Nachfrage weiter steigern, meint ein Analyst.

vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen
Cloud, Rechenzentrum,

(Bild: Gorodenkoff / shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
close notice

This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Im vergangenen Jahr sind Rechenzentren im Wert von 57 Milliarden US-Dollar übernommen oder fusioniert worden. Diese Zahl übertraf den bisherigen Höchststand von 52 Milliarden US-Dollar aus dem Jahr 2022. Das geht aus einem Bericht der Synergy Research Group hervor. Chief Analyst John Dinsdale begründet die steigende Nachfrage an Kapazitäten in Rechenzentren mit Cloud-Angeboten, sozialen Netzwerken und anderen digitalen Diensten. Er erwartet eine Fortsetzung des Trends: "Generative KI wird die ohnehin schon starke Nachfrage weiter ankurbeln", meint er.

Anders als beim nunmehr überrundeten Rekord von 2022 war es 2024 vor allem die Masse an kleineren Vertragsabschlüssen unter zwei Milliarden US-Dollar, die für eine hohe Gesamtsumme sorgte. Bei den größten Transaktionen handelt es sich um zwei separate Kapitalbeteiligungen an dem amerikanischen Unternehmen Vantage Data Centers, die zusammen eine Summe von 9,2 Milliarden US-Dollar ausmachten. Eine weitere Beteiligung in Höhe von 3,1 Milliarden US-Dollar erhielt das Unternehmen für sein Geschäft im Wirtschaftsraum Europa, naher Osten und Afrika (EMEA).

Neben dem Anstieg der Übernahme- und Fusionsaktivitäten bemerken die Analysten auch einen zunehmenden Anteil an außerbörslichem Eigenkapital. Dieser liegt inzwischen zwischen 80 und 90 Prozent. Vor fünf Jahren betrug er nur 54 Prozent. "Betreiber spezialisierter Rechenzentren konnten diese Investitionen nicht selbst tätigen", erklärt Dinsdale. Stattdessen seien private Investoren angesichts des wachsenden Marktes bereit gewesen, einzuspringen.

Die steigende Nachfrage an Rechenleistung sorgte auch bei den Zulieferern von Rechenzentren im vergangenen Jahr für ein Umsatzplus. Aufgrund der zunehmenden Nutzung von KI-Anwendungen stiegen die Erlöse in den Bereichen Public Cloud und Hyperscaler um 48 Prozent. Insbesondere der GPU-Hersteller Nvidia profitierte von dieser Entwicklung und rückte hinter den Auftragsfertigern an die Marktspitze. Gleichzeitig stiegen die Verkäufe an Unternehmenskunden gegen den bisherigen Trend um 21 Prozent. Ebenso stieg der Bedarf für Switches in Rechenzentren.

Videos by heise

Zusätzlich zu den Verträgen des vergangenen Jahres steht der offizielle Abschluss bereits vereinbarter Deals im Wert von 29 Milliarden US-Dollar noch aus. Laut der Studie sind Transaktionen im Wert von 15 Milliarden US-Dollar bereits im Gange. Angesichts dieser Entwicklung deute alles darauf hin, dass es bei den Fusionen und Übernahmen von Rechenzentren auch in diesem Jahr einen Boom geben werde, so Dinsdale.

(sfe)