FFmpeg 0.6 mit VP8/WebM-Unterstützung und mehr

Die quelloffene Multimedia-Framework FFmpeg 0.6 "Works with HTML5" unterstützt zahlreiche neue Audio/Video-Codecs inklusive des von Google im Rahmen des Open Web Media Project veröffentlichten VP8/WebM-Formats.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Version 0.6 "Works with HTML5" des auf der libavcodec-Bibliothek aufsetzenden Multimedia-Frameworks FFmpeg integriert Googles libvpx und damit den freien Videocodec VP8, den der Suchmaschinenriese mit Hilfe des WebM-Projekts als Standard für HTML5-Videos etablieren will. Zuvor musste man für die VP8/WebM noch einen Patch bemühen. Da FFmpeg Kern zahlreicher Multimediawerkzeuge ist, dürften diese in Kürze ebenfalls mit VP8/WebM-Unterstützung aufwarten.

Des Weiteren soll die neue FFmpeg 0.6 H.264- und Theora-Videos sowie AAC-Ton deutlich schneller dekodieren. Neu sind unter anderem ein Decoder für HE-AAC v1, MPEG-4 Audio Lossless Coding (ALS), WMA Pro und WMA Voice, AMR-Narrowband (NB), CorePNG, Indeo5 sowie ein experimenteller AAC-Encoder. Einige der Formate, die in Version 0.6 hinzugekommen sind, haben heutzutage praktisch keine Relevanz mehr (etwa TwinVQ, ATRAC 1, Deluxe Paint Animation Playback System). Mit ihnen soll eine möglichst weit reichende Formatunterstützung erzielt werden.

Zu besserer Übersicht bei der Verwendung des Kommandozeilen-Tools ffmpeg soll die Aufteilung der früheren Option -formats in -formats, -codecs, -bsfs (Bitstream Filter) und -protocols dienen. Programmierer mobiler und Embedded-Geräte dürfen sich über zahlreiche von den FFmpeg-Entwicklern versprochene Optimierungen für die ARM-Plattform freuen.

Die Release Notes enthalten viele weitere Änderungen, so wird nun dank Integration der librtmp auch Adobes Flash-Streaming-Protokoll RTMP unterstützt, sogar das verschlüsselte RTMPE (RTMP - Encrypted) soll FFmpeg 0.6 beherrschen. Der Stream-Analyzer FFprobe ist nun offizieller Bestandteil des FFmpeg-Projekts. (rei)