Unraid 7 bringt ZFS- und Tailscale-Integration
Das Dateisystem ZFS wird in Unraid 7 erwachsen und der VPN-Dienst Tailscale spielt eine größere Rolle. Ein Array ist nicht mehr zwingend notwendig.
Lime Technology, das Unternehmen hinter Unraid, hat Anfang Januar Version 7 des Serverbetriebssystems veröffentlicht. Unraid ist auf NAS-Systemen sowie Heim- und Medienservern beliebt. Das Major-Release integriert das Dateisystem ZFS und das Peer-to-Peer-VPN-Netzwerk Tailscale tiefer in das Betriebssystem. Außerdem können Nutzer Unraid jetzt ohne das klassische Array betreiben. Das soll Unraid geeigneter für Server machen, die vorrangig (NVMe-)SSDs verbaut haben.
Native ZFS-UnterstĂĽtzung
Unraid hatte bereits in vorigen Versionen begonnen, ZFS-Features schrittweise zu integrieren. Nutzer konnten außerdem einige Funktionen mittels ZFS-Plug-ins aus der Community nachrüsten. Das soll jetzt nicht mehr nötig sein. Unraid 7 unterstützt hybride ZFS-Pools (Subpools), die zudem mit LUKS verschlüsselt werden können, sowie eine Reihe von Optionen zur Wiederherstellung von Daten. ZFS-Spares funktionieren bisher nicht in Unraid 7, aber die Entwickler beabsichtigen, die Funktion demnächst mit einem Update nachzurüsten. Wer bereits ZFS-Pools in Unraid 6.12 konfiguriert hat, sollte vor dem Upgrade auf Unraid 7 die Dokumentation konsultieren. Wenn das Docker-Rootverzeichnis auf einem ZFS-Volume liegt, raten die Entwickler dazu, den Docker-Storage-Treiber overlay2 zu nutzen, andernfalls kann es zu Stabilitätsproblemen kommen.
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Der sogenannte Mover, ein Tool, das zu bestimmten Zeiten Daten von einem Cache in das Array schaufelt, hat gelernt, Laufwerke in einem Array zu leeren. Laufwerke können nicht mehr mit ReiserFS formatiert werden, weil das Dateisystem demnächst aus dem Linux-Kernel fliegt.
Tailscale fĂĽr Docker-Container
Um den Zugriff auf Docker-Container außerhalb des eigenen Netzwerks zu erleichtern, haben die Unraid-Entwickler das Peer-to-Peer-VPN-Netzwerk Tailscale in die Container-Templates integriert. Beim Anlegen eines Containers kann man sich dafür entscheiden, diesen an das eigene Tailnet anzubinden. Die Container tauchen dann als eigene Maschine im Tailscale-Dashboard auf, können als Exit-Node konfiguriert oder via Tailscale Serve auch Nutzern außerhalb des eigenen Tailnets zur Verfügung gestellt werden.
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Verbesserungen bei VM-Manager und Weboberfläche
Wer Unraid als Virtualisierungshost nutzt, freut über die neuen Tricks des VM-Managers, der jetzt virtuelle Maschinen klonen und Snapshots anfertigen kann. Die VM-Übersicht listet jetzt vergebene IP-Adressen und alle Grafikkarten, die an virtuelle Maschinen durchgereicht werden. Optional kann man die Auslastung der VMs auch zum Unraid-Dashboard hinzufügen. Der "Dynamix File Manager", für den man zuvor ein Plug-in bemühen musste, wurde in die Unraid-Weboberfläche eingebacken, die außerdem auch eine Suche spendiert bekommen hat. In den Einstellungen im Menü "Power Mode" kann man zwischen einem effizienten, einem ausgeglichenen und einem leistungsorientierten Modus wählen.
Ansonsten haben die Entwickler Produktpflege betrieben und diverse Pakete auf einen neueren Stand gebracht sowie Fehler ausgebügelt. OpenSSL ist jetzt beispielsweise in Version 3 an Bord, macOS Time Machine soll jetzt besser mit Samba-Freigaben funktionieren. Neukunden können Unraid seit dem vergangenen Jahr nur noch im Rahmen eines Abo-Modells beziehen, was teilweise zu Verstimmungen in der Community geführt hat.
(ndi)