Nach vorĂĽbergehendem TikTok-Aus in den USA: Bluesky und X bekommen Video-Feeds

Noch ist unklar, wie es mit TikTok in den USA weitergeht, aber mit Bluesky und X versuchen zwei soziale Netze, videoaffine User anzulocken.

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Ein Junge mit Kopferhörern am Smartphone

(Bild: carballo/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Nachdem TikTok in den USA mehr als einen halben Tag lang nicht zugänglich war und ein Verbot weiterhin nicht ausgeschlossen ist, haben mit Bluesky und X zwei soziale Netzwerke spezielle Bereiche für Videos eingeführt. Bei Bluesky handelt es sich um einen sogenannten "Custom Feed", den alle abonnieren und an ihre Startseite anhängen können, bei X ist es ein Link zu geteilten Videos, den es aber nur in den USA gibt. Beide Dienste setzen offenbar darauf, Nutzer und Nutzerinnen, die TikTok verlassen, mit einem Fokus auf Videos an sich ziehen zu können. Auf Bluesky gibt es außerdem vom Entwicklungsteam unabhängige Arbeiten an TikTok-Alternativen, die auf dem zugrundeliegenden Protokoll aufsetzen.

Am umfangreichsten könnten die Neuerungen deshalb bei Bluesky werden, wo die Offenheit der Plattform auch Externe zur Mitarbeit bewegt. Selbst gebaut hat das Bluesky-Team lediglich eine Timeline der beliebtesten Beiträge, die ein Video enthalten. Der kann an die Seite (auf dem Desktop) oder oben (auf dem Smartphone) angepinnt werden und damit jederzeit leicht erreicht werden. Ähnliche Feeds können Nutzer und Nutzerinnen auch selbst erstellen und anderen zur Verfügung stellen. Gleichzeitig gibt es mit Projekten namens @tik.blue, @skylight.social und @bluescreen.blue auch Versuche, reine Video-Apps zu bauen, die auf dem Protokoll ATProto aufbauen, auf dem Bluesky basiert. Noch ist aber keine davon verfügbar.

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Genau wie Bluesky hat X seine "neue Heimat für Videos" am heutigen Montag vorgestellt, also kurz nachdem TikTok in den USA vorübergehend offline gegangen ist. Laut einem kurzen Video handelt es sich um einen Button am unteren Rand der App, der direkt zu beliebten Videos führt. In den USA soll er ab Montag verfügbar sein. Dort funktioniert TikTok aber nach der kurzen Pause vom Sonntag, und gegenwärtig ist nicht absehbar, wie es mit der beliebten Video-App weitergeht. Donald Trump hat kurz vor Amtsantritt als US-Präsident versichert, dass die App nicht mehr gesperrt werden müsse, aber aus dem US-Kongress gab es deutlichen Widerspruch. Nicht wenige der 170 Millionen US-Nutzer von TikTok dürften sich deshalb trotzdem nach Alternativen umsehen.

(mho)