Die Produktwerker: Cost of Delay
Cost of Delay ist für Product Owner ein wichtiges Konzept. Was es dabei zu beachten gilt, klären die Produktwerker in dieser Folge.
- Tim Klein
- Dominique Winter
Cost of Delay, auf Deutsch Verzögerungskosten, beschreibt die wirtschaftlichen Verluste, die entstehen, wenn ein Produkt oder Feature später als geplant auf den Markt kommt. In der neuen Folge des Podcasts "Die Produktwerker" diskutieren Tim Klein und Dominique Winter, warum dieses Konzept für Product Owner zentral ist und wie es ihnen bei strategischen Entscheidungen helfen kann.
Kostenberechnung und Feature-Priorisierung
Die Produktwerker definieren Cost of Delay als die Summe aller wirtschaftlichen Kosten, die durch Verzögerungen entstehen. Das reicht von entgangenen Umsätzen und Marktanteilen bis hin zu Lizenz- oder Wartungskosten für alte Systeme. Ein Beispiel zeigt, wie ein verspäteter Systemwechsel zu Millionen Euro zusätzlichen Lizenzgebühren führen kann. Aber auch weiche Faktoren wie verlorene Marktreputation oder Kundenzufriedenheit können in die Bewertung einfließen.
Besonders praktisch wird Cost of Delay bei der Priorisierung von Backlog-Items. Features können wie verderbliche Waren betrachtet werden: Je später sie geliefert werden, desto geringer ihr Nutzen. Um das zu quantifizieren, benötigt man eine klare Formel. Ein gängiger Ansatz ist, die Kosten pro Zeiteinheit zu berechnen, zum Beispiel pro Woche oder Sprint, und diese durch die Größe der Arbeit zu teilen. Dieser Ansatz ähnelt dem Konzept Weighted Shortest Job First (WSJF).
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Geschätzte Annahmen als Grundlage
In der Praxis ist jedoch nicht immer alles messbar. Die Produktwerker betonen, dass Schätzungen oft auf Annahmen basieren müssen. Dabei geht es nicht um absolute Genauigkeit, sondern um eine Diskussion, die ein gemeinsames Verständnis schafft. "Es ist besser, mit unscharfen Daten zu arbeiten, als gar keine Grundlage zu haben", sagt Dominique Winter.
Wichtig sei es, Annahmen zu dokumentieren und regelmäßig zu überprüfen. Darüber hinaus ist ein weiterer spannender Aspekt die enge Verbindung zwischen Cost of Delay und der Produktstrategie. Unternehmen müssen abwägen, ob sie lieber schnell liefern oder auf Perfektion setzen wollen. Diese Entscheidung hat nicht nur Einfluss auf die Priorisierung einzelner Aufgaben, sondern auch auf die langfristige Marktpositionierung.
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Die Folge schließt mit wertvollen Tipps für den Einstieg in das Thema Cost of Delay. Tim Klein und Dominique Winter raten dazu, sich zunächst auf einfache Annahmen zu stützen und diese regelmäßig zu überprüfen. Denn nur wer die Kosten von Verzögerungen versteht, kann nachhaltig erfolgreiche Produkte entwickeln.
Thematisch passende Folgen
Passend zur aktuellen Folge sind diese weiteren zu empfehlen, die darin referenziert werden:
- Technische Schulden und wie wir als Product Owner damit umgehen
- Flow-Metriken fĂĽr Scrum Product Owner
- Product Principles
- Produktstrategie in die Praxis bringen
Die aktuelle Ausgabe des Podcasts steht auch im Blog der Produktwerker bereit: "Cost of Delay".
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(mai)