Wieder Kartellvorwürfe gegen Qualcomm

Die EU-Kommission geht einer Beschwerde des britischen Chipherstellers Icera gegen Qualcomm nach. Der US-Konzern hatte erst vor sechs Monaten ein Missbrauchsverfahren wegen seiner Lizenzpolitik hinter sich gebracht.

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Der US-Chiphersteller Qualcomm beschäftigt erneut die Wettbewerbswächter in Brüssel. Das Unternehmen bestätigte am Donnerstag eine entsprechende Anfrage der EU-Kommission. Die Untersuchung befinde sich in einem sehr frühen Stadium, erklärte das Unternehmen laut einem Bericht des Wall Street Journal. Qualcomm wolle die Vorwürfe nun prüfen. Hintergrund ist offenbar eine Beschwerde des britischen Chipherstellers Icera, der Chips für Mobilfunkgeräte liefert. Dabei soll es um Qualcomms Lizenzpolitik für Patente gehen.

Qualcomm hat ein Kartellverfahren in dieser Sache gerade erst hinter sich. Eine ähnliche Beschwerde der Konkurrenten Ericsson, Nokia, Broadcom, Panasonic, NEC und Texas Instruments aus dem Jahr 2005 hatte 2007 zu einem EU-Missbrauchsverfahren geführt. Das Verfahren war erst im November vergangenen Jahres eingestellt worden, nachdem alle Beschwerdeführer ihre Beschwerden infolge einer außergerichtlichen Einigung mit Qualcomm zurückgezogen hatten. (vbr)