Günstiger 30"-LCD-Fernseher bei Lidl

Lidl bietet in Norddeutschland ab Donnerstag ein LCD-TV mit 76 Zentimeter Bilddiagonale (30 Zoll) für 1700 Euro an.

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Ab Donnerstag bieten Lidl-Filialen in Norddeutschland und Teilen von Nordrhein-Westfalen ein 30-zölliges LCD-TV der Marke Targa für 1700 Euro an. Der Preis für den beeindruckenden Schirm ist derzeit ungeschlagen: Die günstigsten Angebote für TV-Schirme mit 76-Zentimeter-Diagonale von jeweils 2000 Euro gab es bisher beim Lebensmitteldiscounter Aldi (Ende 2003) und Kaffeeröster Tschibo (Frühjahr 2004). Vergleichbare TV-Geräte in LCD-Technik von Markenherstellern wie Sharp, Philips, Sony oder Samsung sind deutlich teurer.

Der 30-Zöller von Targa nutzt 1280x768 Pixel zur Darstellung. Er kommt in einem schlichten, schicken Alu-Gehäuse mit seitlich angebauten Lautsprechern. Diese kann man bei Bedarf abbauen, um den Schirm an die Wand zu hängen. Ohne Lautsprecher steht das TV derzeit nicht -- die Standfüße sind unter den Boxen befestigt. Targa will demnächst für diese Zwecke eine Tischhalterung ins Programm nehmen. Die Grundplatte zur Wandbefestigung liegt dem LCD-TV bei, der Halter selbst ist bei Targa für 150 Euro (starre Halterung) respektive 200 Euro (mit Gelenk zur Displayneigung) zu haben. Das Gerät wartet an der Rückseite mit Sub-D-, Video-, S-Video-, Scart- und Komponenteneingängen sowie diversen Audio-Ports auf, einen digitalen DVI-Eingang gibt es leider nicht. Im Lieferumfang befinden sich Kabel für Audio-Video, Scart und Antenne sowie ein Adapterkabel zum Anschluss eines zweiten Scart-Geräts über den Video-Eingang. Seitlich am Display sitzen zusätzliche Video- und Audio-Eingänge, die auch bei einer Wandbefestigung (ohne Lautsprecher) von vorn zugänglich sind.

Die beiliegende Fernbedienung bietet außer den üblichen Funktionen inklusive Videotext den Direktaufruf von fünf Bild- und drei Tonpresets sowie fünf frei wählbaren Lieblingssendern. Das Seitenverhältnis der Bildanzeige kann man über einen Button zwischen 15:9, 16:9 und 4:3 variieren sowie einen fünfstufigen Zoom einstellen. Leider muss man sich beim Wechsel durch alle acht Einstellungen hindurchhangeln und die automatische Formateinstellung, die bei einigen Signalquellen aktiv ist, führt nicht immer zum passenden Ergebnis.

Sämtliche TV-Einstellungen sind vorbildlich gelöst: Beim automatischen Suchlauf legt das LT3010 alle gefundenen Sender namentlich in einer Liste ab, in der man sie anschließend komfortabel in die gewünschte Reihenfolge bringen und bei Bedarf auch umbenennen kann. Das Fernsehbild ist farblich ausgewogen und recht rauscharm. Der Deinterlacer arbeitet zufrieden stellend, Kämme an bewegten Kanten gibt es kaum, die Newszeilen der Nachrichtensender laufen glatt über den Schirm. Die ordentliche Schaltgeschwindigkeit des Panels sorgt zudem für eine schlierenfrei Darstellung. Nur bei Kameraschwenks an horizontalen Kanten produziert das Filter leichte Hoppler, was besonders im Videobetrieb auffällt. Hier ist man möglicherweise besser beraten, Vollbilder vom PC oder DVD-Player einzuspeisen.

Im Betrieb am PC hat man keine Möglichkeit, das Display automatisch auf die eingehenden Grafikkartensignale zu synchronisieren - hier ist stets Handarbeit angesagt. Ärgerlich: Gerade in der nativen 1280x768er Auflösung lässt sich das Display nur mit viel Mühe synchronisieren und das Bild in die passende Position bringen. Leichte Schatten an Buchstaben, die aus angemessener Entfernung kaum stören, bleiben jedoch bestehen. Immerhin merkt sich das LT3010 die einmal vorgenommene Einstellung. Alternativ kann man noch 4:3-Auflösungen wählen, allerdings nicht wie im Handbuch angegeben SXGA (1280x1024 Bildpunkte) - in diesem Modus bleibt das Display bis auf den Hinweis "wird nicht unterstützt" schwarz. Im PC-Betrieb ermittelten wir einen Kontrast von knapp 370:1, der auch bei Bewegungen vor dem Schirm angenehm hoch bleibt. Ähnliches gilt für die Farben: Sie verlieren auch aus größeren Blickwinkeln kaum etwas von ihrer guten Sättigung. Der Schirm strahlt, wie es sich für ein TV-Gerät gehört, mit bis zu 450 cd/m2.

Abgesehen von den etwas unruhigen horizontalen Kanten und dem fehlenden Auto-Adjust im PC-Betrieb gibt’s am LT3010 wenig zu meckern. Gerade im Vergleich zu anderen, deutlich teureren Flachbildfernsehern sind 1700 Euro für das große LCD-TV von Targa sicher nicht zu viel verlangt. (uk)