Open-Source-Developer wehren sich häufiger gegen Belästigungen
Eine GitHub-Umfrage unter Open-Source-Developern zeigt den häufigen Einsatz von KI, einen Fokus auf Sicherheit und einen veränderten Umgang mit Belästigungen.
(Bild: peampath2812/Shutterstock.com)
GitHub hat im Open Source Survey 2024 über 8400 Entwicklerinnen und Entwickler befragt, die Open-Source-Repositories aufsuchen, um Erkenntnisse über das Ökosystem zu gewinnen. Zu den entdeckten Trends zählen Security und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Im Umgang mit Belästigungen zeigt sich ein Trend zu aktiverem Verhalten, statt diese zu ignorieren.
Bereits 2017 führte GitHub erstmals eine entsprechende Umfrage in der Open-Source-Community durch. Damals nahmen 5500 Personen teil und gaben unter anderem negative Erfahrungen mit Open Source preis, darunter grobes Verhalten oder mangelnde Dokumentation.
Sicherheit als Auswahlkriterium
Die jüngste Ausgabe der Umfrage enthält Fragen rund um die US-amerikanische "Secure by Design"-Kampagne von CISA und FBI, die seit 2023 besteht. 82 Prozent der Befragten erachten die darin enthaltenen Design-Praktiken als wichtig oder sehr wichtig, wenn sie Open-Source-Software verwenden. Zudem legen jeweils etwa ein Drittel Wert beziehungsweise hohen Wert auf "Security by Design", wenn sie auswählen, an welchem Projekt sie sich selbst beteiligen. Lediglich zwei Prozent der Befragten wissen nicht, was mit dem Begriff gemeint ist.
Die wichtigsten Aspekte bei der Auswahl verwendeter Open-Source-Software sind – wie bereits 2017 – die Open-Source-Lizenz, aktive Entwicklung und antwortfreudige Maintainer. Eine freundliche Aufnahme in die Community halten in der aktuellen Befragung 43 Prozent der Developer für sehr wichtig.
(Bild: GitHub)
Diversität nimmt zu, Belästigung wird seltener ignoriert
Wie GitHub weiter feststellt, hat die Diversität in der Open-Source-Community über die letzten Jahre zugenommen: Personen, die in ihrem Geburtsland einer ethnischen oder nationalen Minderheit angehören, machen nun 18 Prozent aus – verglichen mit 13 Prozent im Jahr 2017.
Auch nach ihrem Umgang mit Belästigungen jedweder Art wurden die Developer befragt und sind nun proaktiver: 38 Prozent geben an, solche Vorfälle zu ignorieren, während sich im Jahr 2017 noch knapp die Hälfte der Befragten für diese Vorgehensweise entschied. Das Blockieren belästigender User ist nun deutlich beliebter als 2017 und verzeichnet einen Anstieg von 24 auf 34 Prozent. Sich an die Maintainer des betreffenden Projekts oder andere Community-Mitglieder zu wenden, den Vorfall an den Hosting-Service zu melden oder gar rechtliche Beihilfe aufzusuchen, sind nun ebenfalls häufiger gewählte Wege. Die direkte Konfrontation mit der betreffenden Person wählen 28,1 Prozent (2017: 27,8 Prozent). Zum Umgang mit Belästigungen waren Mehrfachantworten möglich.
(Bild: GitHub)
KI-Unterstützung liegt im Trend
Fast drei Viertel der Befragten verwenden KI-Tools wie den Coding-Assistenten GitHub Copilot für das Schreiben von Code oder das Erstellen von Dokumentation. Genauer aufgeschlüsselt nutzen 27 Prozent häufig KI-Tools, 26 Prozent gelegentlich und 20 Prozent selten. 87 Prozent der KI-User sind sich bestehender Praktiken für Ethik, Governance, Verantwortung und Sicherheit in Bezug auf Künstliche Intelligenz bewusst und setzen diese häufig (31 %), manchmal (30 %) oder selten (25 %) ein.
GitHub hat weitere Informationen in einem Blogeintrag zusammengefasst und stellt die Studienergebnisse bereit.
(mai)