Weltweite IT-Ausgaben steigen 2025 um 10 Prozent – wegen höherer Preise
Die US-Marktforscher von Gartner prognostizieren 10 Prozent mehr IT-Investitionen in diesem Jahr. Ein Gutteil des Zuwachses geht aber für Preiserhöhungen drauf.
(Bild: Sashkin/Shutterstock.com)
Die weltweiten IT-Ausgaben werden sich laut jüngster Gartner-Prognose 2025 voraussichtlich auf 5,61 Billionen US-Dollar belaufen. Das entspricht einem Anstieg von 9,8 Prozent im Vergleich zum Volumen im Jahr 2024. Das Wachstumstempo im IT-Markt legt damit im Vergleich zum Vorjahr noch einmal gut zwei Prozentpunkte zu.
Die Investitionen in Ausrüstung für Rechenzentren werden auch in diesem Jahr am stärksten anziehen – selbst wenn das Wachstum von fast 40 Prozent auf 23,2 Prozent zurückfällt. Die in diesem Marktsegment aktiven Anbieter profitieren von einer ungebrochen hohen Nachfrage nach KI-optimierten Servern. Die Investitionen in entsprechende Systeme führen laut der Gartner-Prognose dazu, dass sich das Marktvolumen 2025 nahezu auf 202 Milliarden Dollar verdoppelt. Über siebzig Prozent dieser Ausgaben stemmen in diesem Jahr IT-Dienstleister und Hyperscaler.
Bis 2028 eine Billion US-Dollar für KI-Server
Laut Gartner-Analyst John-David Lovelock sollen Hyperscaler bis 2028 in ihren Rechenzentren KI-optimierte Server mit einem Gesamtwert von einer Billion Dollar aufstellen. Angesichts dieser Investitionen ist damit zu rechnen, dass sie das Geschäft mit KI-Software und -Services künftig dominieren, da die Kosten für das Training der ausufernden Modelle in die Höhe schießen. Zugespitzt formuliert: Die Hyperscaler nehmen derzeit viel Geld in die Hand, um ein Oligopol im Markt für trainierte KI-Modelle zu etablieren.
Aufseiten der Anwenderunternehmen beobachtet der Gartner-Analyst in Sachen GenAI dagegen Anzeichen einer gewissen Ernüchterung, da erste Gehversuche die in Teilen fraglos überzogenen Erwartungen nicht erfüllen konnten. Lovelock rechnet gleichwohl nicht mit einem Einbruch bei den entsprechenden Investitionen. Der Kauf KI-fähiger PCs, Tablets und Mobiltelefone etwa soll in erster Linie dem Ersatz und der Modernisierung des vorhandenen Equipments geschuldet sein. GenAI-Funktionalität spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle.
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Angesichts des Mangels an einschlägiger Software werden die Systeme trotz der neuen technischen Möglichkeiten erst einmal für traditionelle Aufgaben herangezogen. Überhaupt bleibt der Gestaltungsspielraum der IT-Verantwortlichen in den Unternehmen trotz steigender Budgets begrenzt. Denn ein erheblicher Teil des Zuwachses wird laut Gartner von unerwartet hohen Preissteigerungen verschlungen – insbesondere bei wiederkehrenden Ausgaben etwa für Updates oder Wartung vorhandener Produkte und Cloud-Services.
(axk)