Abschied vom Fax fällt Stadt Frankfurt schwerer als gedacht
Frankfurt am Main wollte als eine der ersten Stadtverwaltungen aufs Faxen verzichten – doch der Ausstieg fällt schwerer als gedacht.
(Bild: KI, Collage c’t)
Die Stadtverwaltung von Frankfurt am Main wollte ursprünglich Ende 2024 ihren Fax-Server abschalten, doch aus dem Plan wurde nichts: Man werde "den eFax-Service jetzt doch noch voraussichtlich bis zum 31.12.2025 weiterhin anbieten", sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung auf Anfrage von c't. Einige wichtige Kommunikationspartner der Stadt seien nach eigener Aussage in der Praxis immer noch auf das Fax angewiesen, weil sie Postfächer wie EGVP oder eBO noch nicht nutzen, sagte der Sprecher zur Begründung.
Auf Rückfrage von c't teilte die Stadt mit, dass diese Kommunikationspartner, "die noch teilweise Faxe verschicken oder erwarten", ausschließlich zum öffentlichen Sektor gehören. "Das geschieht aktuell vor allem bei der Zusammenarbeit mit Gerichten oder Polizeibehörden." Dabei gehe es zum Beispiel um die "zusätzliche Übermittlung zeitkritischer Informationen direkt an zuständige Personen".
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Nicht nur Faxgeräte sollen weg
Was den Abschied vom Fax angeht, gehört die Verwaltung von Frankfurt am Main dennoch zu den ehrgeizigsten Behörden in Deutschland. Das zuständige Amt beschafft seit Mitte 2022 keine Faxgeräte mehr, der Support für die Geräte wurde Anfang 2023 eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt waren nach Schätzung der Stadtverwaltung noch circa 800 Faxgeräte im Betrieb. Ursprünglich seien es circa 2500 gewesen. Anders als andere Akteure im öffentlichen Sektor will die Stadt aber auch ihren Fax-Server abschalten, sodass die Behörden dann auch am PC nicht mehr faxen können.
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Das Fax sei "kein zulässiges Kommunikationsmittel nach Zivilprozessordnung (§130 ZPO) und Verwaltungsverfahrensgesetz (§ 3a VwVfG)", sagte der Sprecher zur Begründung. Außerdem gebe es "datenschutzrechtliche Bedenken bei der Übermittlung von personenbezogenen Daten (insbesondere bei sensiblen Daten)". Als Alternative stünden unter anderem die "besonderen Postfächer" wie das EGVP und das beBPo bereit.
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(cwo)