Figure AI richtet Zentrum für die Sicherheit humanoider Roboter ein

Das Robotikunternehmen Figure AI spricht sich für Sicherheitsstandards für humanoide Roboter aus und will solche selbst mitentwickeln.

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Humanoider Roboter Figure 02

Für die Zusammenarbeit mit Menschen in Industrieumgebungen sollten humanoide Roboter Sicherheitsstandards einhalten.

(Bild: Figure AI (Screenshot))

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Das Robotikunternehmen Figure AI, Entwickler von dem humanoiden Roboter Figure 02, der bereits an Unternehmen verkauft worden ist und zusammen mit Menschen testweise in Fabriken arbeitet, richtet ein Zentrum für die Förderung der Sicherheit humanoider Roboter ein. Das gab der leitende Sicherheitsingenieur von Figure AI Rob Gruendel am Dienstag auf LinkedIn bekannt. Demnach sollen Sicherheitsstandards für humanoide Roboter entwickelt werden, die erfüllt sein müssen, damit sie mit Menschen zusammenarbeiten dürfen.

In einigen Fällen arbeiten humanoide Roboter bereits mit Menschen in Fabriken zusammen. Die Roboter werden eingesetzt, weil sie sich in für Menschen gemachte Arbeitsumgebungen einfach integrieren lassen und dort arbeiten können, ohne dass Änderungen an der Umgebung erfolgen müssen. In solchen Umgebungen sollte auch die Zusammenarbeit mit Menschen weitgehend reibungslos klappen.

Das ist aber derzeit mehr Hoffnung als Realität, denn bei Fehlfunktionen können die humanoiden Roboter ihre menschlichen Kollegen möglicherweise verletzen. Sicherheitsmechanismen, wie etwa Abschaltvorrichtungen wie den bekannten Notausknopf, gibt es bei humanoiden Robotern nicht. Das verstößt gegen Sicherheitsstandards. Außerdem fehlen Richtlinien, die verhindern, dass es überhaupt zu Zusammenstößen zwischen Menschen und humanoiden Robotern kommt.

Die sichere Zusammenarbeit ist aber das A und O, um Menschen überzeugen zu können, mit humanoiden Robotern Hand in Hand zu arbeiten. Deshalb ist Figure AI dabei, ein Center for the Advancement of Humanoid Safety einzurichten. In dem Zentrum soll die Sicherheit der eigenen humanoiden Roboter evaluiert und verbessert werden. Dazu sollen Normen und Richtlinien erarbeitet werden, die eine sichere Zusammenarbeit mit Menschen ermöglichen. Dazu wollen die Ingenieure die Stabilität von KI-gesteuerten humanoiden Robotern im Stillstand und in der Bewegung prüfen. Außerdem sollen die Erkennung von Menschen und Tieren, sichere KI-Verhaltensweisen und Ausweichbewegungen zur Vermeidung von Verletzungen getestet und verbessert werden, schreibt Gruendel.

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Von Kunden und der Öffentlichkeit erhofft sich Figure AI weiteren Input, wie die Sicherheit humanoider Roboter erhöht werden kann. Letztlich sollen auf Grundlage aller gesammelten Informationen Sicherheitsstandards für humanoide Roboter erarbeitet werden. Auch will sich Figure AI dafür einsetzen, dass die Roboter je nach Anwendungsfall zertifiziert sein müssen. So reicht es etwa nicht aus, ein "Sicherheitsgerät zur Anwesenheitserkennung nach einem Labor- oder Büro-IT-Standard zu testen, wenn es in einer rauen Industrieumgebung oder im Freien eingesetzt wird", so Gruendel in der Ankündigung. Er spricht sich deshalb für harmonisierte Prüfnormen und -vorschriften aus, ohne die es keine sicheren humanoiden Roboter geben kann.

Figure AI plant, vierteljährlich Berichte zu den Aktualisierungen und Fortschritten bei der Sicherheit humanoider Roboter öffentlich vorzulegen. Darunter sollen auch Misserfolge aufgelistet werden, verspricht das Robotikunternehmen.

(olb)