VDMA warnt vor weiteren Umsatzeinbrüchen bei Robotern und Automatisationstechnik

Die Robotik- und Automatisationsbranche schwächelt. Die Gründe dafür sind vielfältig und vor allem strukturbedingt.

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Fließbandproduktion von Solarpanels mit Industrierobotern.

(Bild: IM Imagery/Shutterstock.com)

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Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hat für 2025 ein Umsatzminus von 9 Prozent prognostiziert. Die Wettbewerbsfähigkeit der Robotik- und Automatisationsbranche sei gefährdet. Bereits 2024 seien die Umsätze um 6 Prozent zurückgegangen. Handlungsbedarf sei nun angebracht, um den Abwärtstrend aufzuhalten.

Bereits 2024 sei der Umsatz auf 15,2 Milliarden Euro gesunken. 2025 sollen es nur noch 13,8 Milliarden Euro werden, schreibt der VDMA in einer Mitteilung am Dienstag. 2024 sei eine schwächelnde Inlandsnachfrage um 16 Prozent sowie eine gesunkene Nachfrage aus dem außereuropäischen Ausland um 13 Prozent für das Umsatzminus verantwortlich gewesen. Zwar sei der Export ins europäische Ausland im gleichen Zeitraum um 44 Prozent gestiegen, jedoch konnte dies die Umsatzverluste nicht ausgleichen.

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Mit zyklischen Nachfrageschwankungen sei das nicht zu erklären. Vielmehr sieht der VDMA handfeste strukturelle Schwächen dafür verantwortlich: Die große Abhängigkeit von der deutschen Automobilindustrie und deren derzeitige Schwäche hätten die Robotik- und Automatisationsbranche in ein Tief fallen lassen. Dabei sieht der Verband auch Fehler bei den eigenen Mitgliedern. Die Unternehmen müssten ihre Priorität auf mehr Tempo bei der Entwicklung neuer Innovationen legen. Zudem müsse schneller auf die Kundennachfrage reagiert werden, um sich von Wettbewerbern aus dem Ausland abzugrenzen.

"Schließlich müssen auch wir die Kosten auf ein wettbewerbsfähiges Niveau bringen", sagt der Vorsitzende der VDMA Robotik + Automation Dr. Dietmar Ley. Dafür brauche es durch die Politik angestoßene Reformen, um die Standortnachteile in Deutschland auszugleichen. Dazu zählen nach Ansicht des VDMA etwa die "überbordende Regulierung" und die "zu hohe Kostenbelastung" der Betriebe.

Das Diagramm zeigt die Umsatzentwicklung der Robotik- und Automatisationsbranche der letzten Jahre.

(Bild: VDMA)

Offenbar schielt der Verband mit seinen Forderungen auf die künftige Bundesregierung nach den Bundestagswahlen im Februar. Die soll Maßnahmen ergreifen, um verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, "die Wachstum unterstützen und nicht ausbremsen". Dazu müssten nun die richtigen Weichen gestellt werden, denn die Branche an sich würde gut funktionieren.

(olb)