Windcatcher: Norwegisches Unternehmen entwickelt Windturbinenwand

Norwegen will seine Offshore-Windkapazität ausbauen und fördert neuartige Projekte, wie den Windcatcher. Die modulare Anlage erzeugt Strom mit vielen Rotoren.

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Windkraftanlage Windcatcher

Windkraftanlage Windcatcher: 40-Megawatt-Demonstrationsanlage wird vor Bergen gebaut.

(Bild: Wind Catching Systems)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Vor Bergen in Norwegen soll eine neuartige Offshore-Windkraftanlage gebaut werden. Statt eines großen sollen viele kleinere Rotoren Strom erzeugen. Der norwegische Staat fördert das Projekt.

Windcatcher heißt die Anlage, die das norwegische Unternehmen Wind Catching Systems entwickelt hat. Es besteht aus einem Gerüst, an dem eine größere Zahl an Windrädern montiert ist. Das Gerüst steht auf einer schwimmenden Plattform, die am Meeresboden verankert ist.

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Das Design des Windcatchers ist modular. Die Anlagen können also in der Größe variiert werden. Die Windräder sind stets gleich und haben eine Leistung von einem Megawatt.

Die Demonstrationsanlage wird über 40 Windräder verfügen, die zusammen 99 Gigawattstunden Strom im Jahr erzeugen. Die größte Anlage soll laut dem Unternehmen rund 320 Meter hoch werden und mit 126 Windturbinen bestückt sein. Sie soll etwa fünfmal so viel Strom produzieren wie ein 15-Megawatt-Windrad.

Ein Windcatcher wird aus handlichen Komponenten konstruiert, die auf der Schwimmplattform montiert werden können. Spezielle Schiffe und Kräne, wie sie beim Aufbau konventioneller Windräder eingesetzt werden, sind hier nicht notwendig. Die Windturbinen sind identisch, sodass sie günstig in Massen produziert werden können.

Das Windcatcher-Konzept stelle einen neuen Ansatz für schwimmende Offshore-Windkraftanlagen dar, sagt Oskar Gärdeann von der norwegischen Förderagentur Enova. "Mit mehreren kleinen Rotoren könnte die Wartung einfacher und kostengünstiger sein, und darüber hinaus könnte die Flächeneffizienz deutlich besser sein als bei herkömmlicher Offshore-Windtechnologie."

Der erste Windcatcher soll nordwestlich von Bergen, außerhalb der Gemeinde Øygarden, entstehen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2029 geplant. Die norwegische Regierung fördert das Projekt mit 1,2 Milliarden norwegische Kronen, umgerechnet etwa 102 Millionen Euro. Bis zum Jahr 2040 will sie Flächen für 30 Gigawatt Offshore-Windenergie bereitstellen.

(wpl)