Azul State-of-Java-Report 2025: Die Rolle von Java im KI-Bereich

Im State-of-Java-Report 2025 veröffentlicht die Java-Plattform Azul Trends in der Java-Welt wie den Einsatz der Sprache bei KI und Plattformen.

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(Bild: iX)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der neue Report State of Java 2025 der Java-Plattform Azul zeigt eine Reihe von Trends, wie Unternehmen Java einsetzen. Er beleuchtet die Sprache im Bereich KĂĽnstlicher Intelligenz, deren Infrastruktur und Fragen der Sicherheit.

Nach wie vor entwickeln 34 Prozent der 2039 Befragten mit Java 17. 31 Prozent nutzen schon das neue Java 21, aber auch ältere Versionen sind durchaus noch beliebt: 23 Prozent verwenden Java 8, ebenso viele Java 11 und 10 Prozent sogar noch Java 6 (Mehrfachnennungen waren erlaubt). Bei den Java-Ablegern liegt Groovy mit 36 Prozent vorn, dann folgen Scala (35 Prozent) und Kotlin (33 Prozent). Als Framework für Microservices sind beliebt: Springboot (42 Prozent), Micronaut (39 Prozent) und DropWizzard (37 Prozent).

Bei der Infrastruktur ist erstmals Spark mit 35 Prozent an erster Stelle. Es folgen Elastic mit 29 Prozent und Kafka mit 28 Prozent. Die verstärkte Nutzung von Spark sieht der Report darin begründet, dass "Spark Geschwindigkeit und Vielseitigkeit für Datenanalyse, Maschinenlernen und Datenstromverarbeitung bietet."

Die steigende Nutzung von Spark deutet auf ein verstärktes Interesse an Künstlicher Intelligenz hin, wobei Java hier nicht die erste Wahl ist. Nur 50 Prozent der Java-Anwenderinnen und -Anwender, die im KI-Umfeld entwickeln, geben an, Java auch hierfür einzusetzen. 44 Prozent nutzen JavaScript, 41 Prozent Python und ebenfalls 41 Prozent C/C++. Die beliebtesten Java-Bibliotheken für KI-Projekte sind JavaML (48 Prozent), Deep Java Library (30 Prozent), OpenCL (25 Prozent) und PyTorch (21 Prozent). 37 Prozent der Befragten müssen ihre IT-Ressourcen wegen KI ausbauen.

Im Sicherheitsbereich finden 41 Prozent der Befragten mindestens einmal die Woche kritische Vorfälle in Java-Anwendungen oder der zugehörigen Infrastruktur. 49 Prozent fürchten immer noch Probleme mit Log4J.

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Als direkter Konkurrent zu Oracle-Java hat Azul Oracle-Anwender gefragt, ob sie darüber nachdenken, zu einer Java-Alternative (wie Azul) zu wechseln. 88 Prozent bejahen das und nennen als Gründe die Kosten (42 Prozent), eine Präferenz für Open Source (OpenJDK, 40 Prozent) und "Oracle Sales Tactics" (37 Prozent), wobei Mehrfachnennungen erlaubt waren. Besonders besorgt sind Nutzer von Java 17, da hier im Oktober 2024 der kostenlose Support ausgelaufen ist. Oracles umstrittenes Preismodell sieht vor, dass Firmen pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter insgesamt – nicht nur pro Java-Nutzer – zahlen.

Insgesamt zieht der Report das Fazit: Auch nach dreißig Jahren: "Java fährt fort, sich zu erneuern, sich anzupassen und zu führen, in der sich ständig ändernden Welt der Softwareentwicklung". Das Meinungsforschungsinstitut Dimensional Research hat die nicht repräsentative Studie im Auftrag von Azul weltweit unter 2039 Java-Anwenderinnen und Anwendern – Entwickler und Management – durchgeführt. Über 85 Prozent von ihnen arbeiten in Unternehmen mit über 1000 Angestellten, 29 Prozent unmittelbar in der IT-Branche.

(who)