US-Bundesstaaten verbünden sich gegen Google

Generalstaatsanwälte von mehreren US-Bundesstaaten wollen gemeinsam herausfinden, inwieweit der Internetdienstleister mit der Aufzeichnung von ungesicherten WLAN-Verbindungen gegen Gesetze verstoßen hat.

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Auch in den USA weht dem Internetkonzern Google wegen seiner Daten-Sammelwut ein scharfer Wind entgegen. Mehrere US-Bundesstaaten wollen gemeinsam herausfinden, inwieweit das Unternehmen mit der Aufzeichnung von ungesicherten WLAN-Verbindungen gegen Gesetze verstoßen hat. Auch wollen sie sicherstellen, dass sich Derartiges nicht wiederholt.

Der Generalstaatsanwalt von Connecticut, Richard Blumenthal, warf Google am Montag in einer Mitteilung ein "beunruhigendes Eindringen in die Privatsphäre" vor. Der Konzern hatte bei seinem Street-View-Projekt nicht nur Straßenzüge fotografiert. Die mit Kameras ausgestatteten Autos fingen auch Daten aus unverschlüsselten WLAN auf und speicherten sie. Darunter können Passwörter von Webseiten sein oder Kreditkartennummern. Nach Bekanntwerden der Datenpanne beendete Google vorerst die Erfassung von WLAN-Standorten.

Google muss sich weltweit wegen der Datensammelei verantworten, in Deutschland kommt Kritik unter anderem von Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU). "Google muss auspacken", sagte auch Connecticuts Generalstaatsanwalt Richard Blumenthal. Er bescheinigte dem Konzern zwar die Bereitschaft zur Kooperation. "Ihre bisherigen Stellungnahmen haben aber genauso viele Fragen aufgeworfen wie Antworten gegeben."

Bei einem Vorgespräch zu den gemeinsamen Ermittlungen haben Vertreter von mehr als 30 US-Bundesstaaten teilgenommen. Blumenthal geht davon aus, dass letztlich eine "bedeutende Zahl" von Staaten mitmacht. Die Generalstaatsanwälte wollen von Google auch wissen, warum das Unternehmen Daten gespeichert hat, die versehentlich gesammelt wurden, wie die Datensammel-Software an Bord der Street-View-Autos gelangte und wer daran beteiligt war.

Siehe dazu auch den

(anw)