ChatGPT o3-mini ist die neue, kostengünstigere Variante des KI-Modells
OpenAI hat eine Kompaktvariante seiner ChatGPT o3-KI veröffentlicht. Sie ist auf bestimmte Aufgaben zugeschnitten.
(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)
Kurz nachdem das KI-Modell DeepSeek aus China den Markt aufmischt, bringt OpenAI nun ChatGPT o3-mini an den Start. Das neue KI-Modell soll weniger Geld und technische Ressourcen kosten und dafür auf wissenschaftliche Aufgaben aus dem MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zugeschnitten sein.
Seinem Vorgänger o1-mini erweist sich das Modell in Tests überlegen, legt OpenAI in seiner Vorstellung dar. Bei Tests bevorzugten externe Experten o3-mini demnach in 56 Prozent der Fälle gegenüber o1-mini. Zudem stellten die Tester auch 39 Prozent weniger schwere Fehler fest, heißt es. Bei den Coding-Benchmarks erreicht o3-Mini demnach eine Trefferquote um bis zu 49,3 Prozent und antwortet im Schnitt 49,3 Prozent schneller.
o3-mini-Leistung stufenweise anpassbar
Eine Neuheit gegenüber o1-mini ist die Möglichkeit, den "Reasoning-Effort" stufenweise anzupassen. Nutzer können hier wählen, mit welcher Leistung o3-mini seine Fähigkeit anwenden soll, logisches Denken nachzuahmen, um die Nutzeranfrage zu beantworten. Hier kann zwischen niedrig, mittel und hoch gewählt werden. Je nachdem, ob für ein komplexeres Problem eine stärkere Leistung benötigt wird oder eher Schnelligkeit und Latenz eine Rolle spielen.
Zudem wurde in o3-mini eine Funktion zur Internet-Suche eingebaut. Damit liefert die KI Antworten auf Nutzeranfragen mit Links zu relevanten Internetquellen. Die Funktion ist jedoch noch als früher Prototyp gedacht.
o3-Mini übertrifft teilweise o1
Auch bei diversen KI-Benchmarks schneidet o3-mini gut ab. Bei niedrigem Reasoning-Aufwand erreicht es demnach eine vergleichbare Leistung wie OpenAI o1-mini, während es bei mittlerem Aufwand eine vergleichbare Leistung wie o1 erreicht. Auf der Stufe "hoch" übertrifft o3-mini sowohl o1-mini als auch o1.
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Das Modell soll komplexe Software-Engineering-Aufgaben eigenständig lösen können und erreicht demnach zum Beispiel bei dem Benchmark "SWE-bench Verified" eine Erfolgsrate von 49,3 Prozent, was die bisher beste erzielte Leistung eines KI-Modells aus dem Hause OpenAI ist.
Bei Biologie-, Chemie- und Physikfragen auf Doktoranden-Niveau erreicht o3-mini bei niedrigem Reasoning-Aufwand eine Leistung deutlich über o1-mini. Bei hohem Aufwand erreicht o3-mini eine vergleichbare Leistung wie o1.
Wer o3-mini als KI-Entwickler über eine API nutzt, kommt dabei günstig weg: Mit 1,10 US-Dollar pro einer Million Tokens ist das Modell vergleichsweise günstig. Das Portal "The Decoder" zieht den direkten Vergleich zum o1-Modell, einer der Flaggschiff-KIs von OpenAI: Hier ist der o3-Mini-Token-Kurs sogar 93 Prozent günstiger. The Decoder sieht das als eine Reaktion auf die Kampfpreise der chinesischen KI DeepSeek. o3-Mini ist als API zunächst nur für bestimmte Entwickler in den Nutzungsstufen 3 bis 5 verfügbar.
Auch kostenlos verfügbar
Auch über die kostenlose Version von ChatGPT gibt es Zugriff auf o3-mini. Dort ersetzt das Modell ab jetzt o1-mini. Das Limit von 50 Nachrichten pro Tag wurde auf 150 Nachrichten pro Tag verdreifacht. Allerdings können kostenlose o3-mini-Nutzer nur die Leistungsstufe "mittel" wählen.
Nutzer von ChatGPT Plus, Team, und Pro können o3-mini ab jetzt nutzen, Nutzer des Enterprise-Tarifs für Unternehmen sollen im Laufe des Februar 2025 Zugriff erhalten.
(nen)